Finanzen

Marc Faber warnt vor Inflation: „Alles ist massiv aufgeblasen!“

Das Finanzsystem sei überschuldet wie niemals zuvor, sagt der Schweizer Investor Marc Faber. Daher werde der Crash verheerende Folgen haben. Anzeichen für ein Platzen der Kredit-Blase gebe es bereits. Die US-Regierung muss massiv Kredite aufnehmen, um ihre Zinsen zu zahlen. Das kann nicht gutgehen.
01.10.2013 00:23
Lesezeit: 1 min

Der Investor Marc Faber sieht erste Anzeichen für einen kommenden, unvermeidlichen Crash. Zusätzliche Kredite zeigten kaum noch eine Wirkung und die US-Regierung sei massiv überschuldet.

Die Schuldenstände seien heute deutlich höher als etwa in den 50er und 70er Jahren. „Daher kann ein Markt-Crash der Wirtschaft heute ernsthaften Schaden zufügen“, zitiert die SCMP den Investor.

„Wir haben eine Phase gewaltiger Inflation bei Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Immobilien. Wir haben im Grunde genommen eine gewaltige weltweite Vermögens-Blase. Alles ist massiv aufgeblasen.“

Zudem habe es seit 2007 eine „kolossale Inflation“ bei hochwertigen Gütern gegeben, etwa bei Gemälden, so Faber. Ökonomen sollten zwischen zwei Arten des Wirtschaftswachstums unterscheiden. Wenn die Kredite im gleichen Umfang wachsen wie die Wirtschaft, dann sei das gesund. Doch wenn die Kredite schneller wachsen als die Wirtschaft, dann sei das verheerend.

Wenn Kredite zur Bildung von Kapital für Investitionen genutzt werde, dann sei das viel nützlicher für die Wirtschaft, als wenn die Kredite zum Konsum verwendet werden, wie es in den USA der Fall sei, so Faber.

„Eines Tages wird diese ganze Kreditblase platzen, das wird sehr schlimm. Es wird einen vollständigen Einbruch bei allen Vermögenswerten geben. Doch wann das passiert, weiß ich nicht.“

Es seien bereits tiefe Risse im Finanzsystem erkennbar, so Faber. Einst habe ein Dollar an zusätzlichem Kredit erhebliches Wirtschaftswachstum geschaffen. Doch heute zeige ein zusätzlicher Dollar kaum noch Wirkung. „Das zeigt, dass wir das Ende der Geldpolitik erreicht haben“, sagte Faber.

Ein weiteres Zeichen dafür, dass das Finanzsystem auf einen Crash zusteuere, sei die Verschuldung der US-Regierung. Diese müsse Staatsanleihen ausgeben, nur um die Zinsen der bestehenden Schulden begleichen zu können, so Faber.

Schon jetzt hält die Federal Reserve knapp ein Drittel aller US-Schuldpapiere. Und ihr Anteil wächst um circa 0,23 Prozentpunkte pro Woche (mehr hier). Irgendwann werden sich die USA vollständig über die Notenpresse finanzieren müssen. „Das wird das Endspiel sein – dann gibt es einen Zusammenbruch der Währung.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...