Am Mittwoch sagte der Chef der Belgischen Nationalbank, Luc Coene, dass auf Griechenlands Partner in der Eurozone weitere Hilfskredite zukämen. Griechenland hat bereits Hilfskredite in Höhe von 240 Milliarden Euro und einen Schuldenschnitt erhalten. Doch die Schulden des Landes sind so hoch wie nie zuvor.
Die Eurozone müsse sich auf mindestens ein drittes Hilfspaket für Griechenland einstellen, zitiert das Wall Street Journal den belgischen Zentralbank-Chef Coene, der auch Mitglied des EZB-Rats ist. „Es ist klar, dass wir jetzt nicht am Ende des griechischen Problems stehen. Wir werden weitere Anstrengung unternehmen müssen: mit Sicherheit eine, vielleicht zwei.“
Die griechische Wirtschaft erhole sich „sehr langsam“, so Coene. Es werde noch sehr viel Zeit vergehen, um Griechenlands Probleme zu lösen. Allerdings stelle das Land keine Gefahr für die gesamte Eurozone mehr dar.
Ende August hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble gesagt: „Zu behaupten, im Oktober komme dann der Schuldenschnitt (…) das ist nicht nur Unsinn; das wäre ja noch zu ertragen. Das ist auch ökonomisch gefährlich, weil es die Euro-Stabilität und das Vertrauen in die Regierung untergräbt.“ (mehr hier).
Doch es herrscht weithin Einigkeit, dass die Eurozone Griechenland mit zusätzlichem Geld wird helfen müssen, damit das Land eine Finanzlücke in Milliardenhöhe zum Jahresende schließen kann. Auch Schäuble musste einräumen, dass es bei der Umsetzung des griechischen Bailout-Programms „ein gewisses Problem“ gebe (hier).
Griechenland hat von der Eurozone einen Bailout in Höhe von 200 Milliarden Euro erhalten. Zudem bekam das Land ein Hilfspaket in Höhe von 40 Milliarden Euro vom IWF. Ein Experten-Team der Troika wird diesen Monat den Fortschritt des vereinbarten Reformprogramms in Athen überprüfen.
Im ersten Halbjahr 2013 sind die Schulden Griechenlands auf 321 Milliarden Euro gestiegen. Das sind mehr Schulden als vor Ausbruch der Krise 2009, obwohl bereits ein 50-prozentiger Schuldenschnitt durchgeführt wurde (mehr hier).