Finanzen

Neue Schulden: Griechenland braucht zwei weitere Hilfs-Kredite

Lesezeit: 1 min
12.09.2013 01:27
Der Chef der belgischen Zentralbank sagte, die Eurozone müsse sich auf weitere Hilfspakete für Griechenland einstellen. Denn die Wirtschaft des Landes erhole sich nur sehr langsam. Dern deutsche Steuerzahler muss sich nach der Bundestags-Wahl auf weitere Zahlungen einstellen.
Neue Schulden: Griechenland braucht zwei weitere Hilfs-Kredite

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Mittwoch sagte der Chef der Belgischen Nationalbank, Luc Coene, dass auf Griechenlands Partner in der Eurozone weitere Hilfskredite zukämen. Griechenland hat bereits Hilfskredite in Höhe von 240 Milliarden Euro und einen Schuldenschnitt erhalten. Doch die Schulden des Landes sind so hoch wie nie zuvor.

Die Eurozone müsse sich auf mindestens ein drittes Hilfspaket für Griechenland einstellen, zitiert das Wall Street Journal den belgischen Zentralbank-Chef Coene, der auch Mitglied des EZB-Rats ist. „Es ist klar, dass wir jetzt nicht am Ende des griechischen Problems stehen. Wir werden weitere Anstrengung unternehmen müssen: mit Sicherheit eine, vielleicht zwei.“

Die griechische Wirtschaft erhole sich „sehr langsam“, so Coene. Es werde noch sehr viel Zeit vergehen, um Griechenlands Probleme zu lösen. Allerdings stelle das Land keine Gefahr für die gesamte Eurozone mehr dar.

Ende August hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble gesagt: „Zu behaupten, im Oktober komme dann der Schuldenschnitt (…) das ist nicht nur Unsinn; das wäre ja noch zu ertragen. Das ist auch ökonomisch gefährlich, weil es die Euro-Stabilität und das Vertrauen in die Regierung untergräbt.“ (mehr hier).

Doch es herrscht weithin Einigkeit, dass die Eurozone Griechenland mit zusätzlichem Geld wird helfen müssen, damit das Land eine Finanzlücke in Milliardenhöhe zum Jahresende schließen kann. Auch Schäuble musste einräumen, dass es bei der Umsetzung des griechischen Bailout-Programms „ein gewisses Problem“ gebe (hier).

Griechenland hat von der Eurozone einen Bailout in Höhe von 200 Milliarden Euro erhalten. Zudem bekam das Land ein Hilfspaket in Höhe von 40 Milliarden Euro vom IWF. Ein Experten-Team der Troika wird diesen Monat den Fortschritt des vereinbarten Reformprogramms in Athen überprüfen.

Im ersten Halbjahr 2013 sind die Schulden Griechenlands auf 321 Milliarden Euro gestiegen. Das sind mehr Schulden als vor Ausbruch der Krise 2009, obwohl bereits ein 50-prozentiger Schuldenschnitt durchgeführt wurde (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...