Politik

Wirtschaftsprüfer: ARD-Tochter Degeto jahrelang mit falschen Steuererklärungen

Derzeit werden über 1.000 Rechnungen der Filmfirma Degeto von Steuerprüfern unter die Lupe genommen. Das Tochterunternehmen der ARD hat jahrelang falsche Angaben gemacht und Rechnungen nicht ordnungsgemäß deklariert.
26.01.2013 03:54
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Goldman und Italiens Sozialisten ruinieren älteste Bank der Welt

Die Wirtschaftsprüfer haben die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Visier. Eine Tochterfirma der ARD, die Filmproduktion Degeto, hat voraussichtlich jahrelang falsch deklarierte Rechnungen bei der Steuererklärung eingereicht. Die Degeto ist unter anderem für das Abendprogramm der ARD jeden Freitag zuständig.

Ein Sprecher des Hessischen Rundfunks (HR), Tobias Häuser, bestätigte dem Magazin Funkkorrespondenz die Prüfung durch die Wirtschaftsprüfer. Derzeit werden mehr als 1.000 Rechnungen auf ihre Stichhaltigkeit hin überprüft. Einige der Rechnungen basierten auf „buchhalterischen Fehlern“, so Häuser. Bislang sei niemandem ein „materieller Schaden“ entstanden.

Konkret handele es sich um Kostenaufschlüsselungen von Rechnungen, die die Degeto ihren Produktionsfirmen, den Landesrundfunkanstalten der ARD, ausgestellt habe. Da es sich um die Aktenlage aus mehreren Jahren handelt, könnten die Untersuchungen noch bis „Mitte oder Ende Februar“ andauern, so Häuser.

Der Etat der Degeto ist schon seit geraumer Zeit knapp kalkuliert. Bereits im November, „als man vermutete, das Problem sei größer, als es sich jetzt darstellt“, wurde ein „Vorratsbeschluss“ von den ARD-Intendanten gefasst. Der Hintergrund: Offenbar hat man sich bei der Degeto in den vergangenen Jahren bei den Ausgaben verschätzt. Der ehemalige Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan habe das Produktionsbudget für 2011 bereits sehr früh im Jahr verplant, berichtet die Funkkorrespondenz.

Anscheinend müssen noch offene Posten bedient werden. Auf das volle Budget in Höhe von 250 Millionen Euro kann die neue Programmgeschäftsführerin der Degeto, Christine Strobl, erst wieder im Jahr 2015 zurückgreifen. Frühestens 2014 sehe Stroble wieder „Licht am Ende des Tunnels“.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...