Politik

Freihandel: Banken sehen Chance auf Lockerung der Aufsicht

Im Rahmen des transatlantischen Freihandelsabkommens könnten die strengen US-Regulierungen für Banken aufgeweicht werden. Die EU ist schon dafür, doch noch ist es den Banken nicht gelungen, auch die Regierung von Präsident Obama zu überzeugen.
08.07.2013 08:34
Lesezeit: 1 min

Viele große US-Banken wollen erreichen, dass im Rahmen des geplanten Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA ihre Aufsicht gelockert wird. Die EU verfolgt ähnliche Ziele, doch die US-Regierung hat sich in diesem Punkt bisher gegen die Banken gestellt.

Die Regierung von US-Präsident Barack Obama fürchtet, dass eine transatlantische Annäherung bei der Bankenaufsicht im Rahmen des Freihandelsabkommens von den Banken dazu genutzt werden könnte, die strengeren US-Regulierungen zu umgehen. Zudem ist Washington besorgt, die Europäer könnten ihre eigenen Reformen verzögern, berichtet die FT.

Die formellen Gespräche zwischen EU und USA beginnen diese Woche in Washington. Dabei geht es um die Bildung der größten Freihandelszone der Welt möglicherweise zum Ende des kommenden Jahres. Die angeschlagene Wirtschaft auf beiden Seiten des Atlantiks solle dadurch einen Anstoß erhalten.

Der Streit zwischen EU und USA um die Bankenaufsicht ist neben den Agrar- und Kultur-Regulierungen eine weitere Hürde in den Handelsgesprächen. Auch die Spionageaffäre um den US-Geheimdienst NSA überschattet die Gespräche. Denn sogar EU-Büros sollen Abhörziele sein. Doch die EU will die Verhandlungen trotz allem so schnell wie möglich beginnen (mehr hier).

Das Ungewöhnliche an dem Streit über die Finanzaufsicht ist, dass die US-Regierung und die großen Banken des Landes stehen bisher auf verschiedenen Seiten des Streits befinden. Traditionell sind sie einer Meinung. „Wir werden ganz bestimmt weiter mit ihnen [der US-Regierung] darüber reden“, sagte Ken Bentsen, der Präsident der großen Bankenlobby SIFMA.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verpackungssteuer Tübingen: Bundesverfassungsgericht bestätigt Rechtmäßigkeit
22.01.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verpackungssteuer Tübingen als verfassungsgemäß bestätigt. Die Abgabe, die seit Januar 2022 auf...

DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...