Deutschland

Vernichtendes Urteil: Bürger halten die deutschen Medien für korrupt

Lesezeit: 1 min
10.07.2013 01:39
Erstmals werden Medien in Deutschland als korrupter wahrgenommen als die öffentliche Verwaltung und das Parlament. Damit rangieren die Medien nur noch knapp hinter den politischen Parteien und der Privatwirtschaft. Weltweit hat die Korruption branchenübergreifend zugenommen.
Vernichtendes Urteil: Bürger halten die deutschen Medien für korrupt

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Die Ergebnisse des Globalen Korruptions-Barometers müssen die Medien in Deutschland und ihre Konsumenten alarmieren: Mehrheitlich halten die Deutschen die Medien in Deutschland für korrupt. Bei einer Umfrage von Transparency International mussten die Teilnehmer Fragen zum Thema Korruption beantworten. Auf einer Skala von eins (überhaupt nicht korrupt) bis fünf (höchst korrupt) erhielten deutsche Medien den Wert 3,6.

Das ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahres-Ergebnis (3,0). Damit haben die deutschen Medien fast zu den politischen Parteien (3,8) und der Privatwirtschaft (3,7)  aufgeschlossen. Die Medien werden erstmals korrupter eingeschätzt als die öffentliche Verwaltung und das Parlament (mit einem Wert von jeweils 3,4).

„Die kritische Berichterstattung durch die Medien spielt eine wichtige Rolle bei der Korruptionsbekämpfung“, sagte Edda Müller, Vorsitzende von Transparency International Deutschland. „Es ist daher ein alarmierendes Zeichen, wenn das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien zu sinken scheint.“

Für die Resultate wurden 114.270 Personen in 107 Ländern befragt. Weltweit gelten die politischen Parteien als korrupteste Institutionen. Aber auch absolut gesehen hat sich das Ausmaß der Korruption institutionenübergreifend und weltweit erhöht. Mehr als jeder vierte Befragte gab an, bereits mindestens einmal Schmiergeld bezahlt zu haben.

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes, Michael Konken, hält es für „fatal“, wenn Leser, Zuschauer und Hörer den Eindruck gewinnen, dass nicht mehr sorgfältig zwischen Werbung und journalistischen Inhalten getrennt wird“, sagte er in einer Pressemitteilung.


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