Politik

VW spürt die Folgen der Krise

Die Verkaufszahlen in Europa sind deutlich zurückgegangen. Doch vor allem die starke Nachfrage aus China beschert VW dennoch ein Umsatzplus. Der Konzern investiert derzeit massiv, um die Nummer 1 unter den Autobauern zu werden.
31.07.2013 11:57
Lesezeit: 1 min

Wegen rückläufiger Verkäufe in Europa und hoher Investitionskosten sind bei Volkswagen die Gewinne massiv zurückgegangen. Doch sein Weltmarktanteil ist leicht gewachsen.

Das operative Ergebnis im ersten Halbjahr schrumpfte um 12 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro, zitiert format.at Konzernangaben. Doch die Wolfsburger wollen ihren Betriebsgewinn im Gesamtjahr trotz aller Belastungen stabil halten. Im zweiten Quartal wurde der Gewinnrückgang bereits deutlich gebremst. Im ersten Quartal war das operative Ergebnis um mehr als 25 Prozent eingebrochen.

Unter Führung von Martin Winterkorn investiert der Konzern derzeit Milliarden Euro in das neue System gleicher Baugruppen und Module, durch das die Kosten drastisch gesenkt werden sollen. Fast alle Konkurrenten von Toyota über Hyundai bis Daimler und BMW arbeiten an ähnlichen Konzepten.

Zugleich baut VW die Produktion weltweit aus, um Toyota in einigen Jahren die Führungsposition unter den Autobauern abzujagen. Noch ist der Zwölf-Marken-Konzern nur Nummer drei hinter General Motors. Um den Konzern an die Weltmarktspitze zu bringen, nimmt VW hohe Investitions-Kosten in Kauf. Der Gewinn ging im ersten Halbjahr um fast 46 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück.

Seit Jahren sinkt in Europa die Zahl der Neuzulassungen. Im Juni wurden in der EU 5,6 Prozent weniger neue Pkw verkauft als noch ein Jahr zuvor. Das sind die geringsten Juni-Verkaufszahlen seit 1996 (mehr hier). Werke in Europa wurden geschlossen. Und die Autobauer liefern sich eine Rabattschlacht. „Dem intensiven Wettbewerb und den daraus resultierenden Belastungen können wir uns nicht vollständig entziehen“, so VW.

In den ersten sechs Monaten wuchsen die Auslieferungen beim VW-Konzern um 5,4 Prozent auf 4,8 Millionen Fahrzeuge. Dies sei vor allem auf die starke Nachfrage in China zurückzuführen. Der Konzernumsatz stieg von 95,4 Milliarden Euro auf 98,7 Milliarden Euro. Der Weltmarktanteil der Wolfsburger liegt aktuell bei 12,7 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...