Die Unterzeichner des „Europäische Solidaritäts Manifest“ verfolgen nur ein Anliegen: Den geordneten Ausstieg der wettbewerbsstarken Länder aus der Eurozone. Das wäre die einzige Lösung der aktuellen Krise - für Nord- und Südeuropa.
Die Kernaussage: Die südlichen Länder der Eurozone sind in einer Rezession gefangen. Sie können ihre Währung nicht abwerten. Dadurch verkaufen sie weniger Produkte. Die nördlichen Länder müssen den Süden durch endlose Rettungspakete finanzieren. Im Süden droht der Ausbruch von schweren sozialen Unruhen. Im Norden verlieren die Menschen mit jedem Hilfspaket den Glauben an eine europäische Integration. Der Euro habe Europa nicht gestärkt sondern gespalten.
Interessant ist, wie die Gruppe der 17 Unterzeichner zusammengesetzt ist: Ökonomen, viele mit EU-Vergangenheit, aus Italien, Frankreich, Polen, Spanien, Dänemark, Portugal, Niederlande und Tschechien, wie der Vizegouverneur der tschechischen Nationalbank, Mojmir Hampl.
Deutschland ist mit Alfred Steinherr (Wirtschaftsprofessor und ehemaliger wissenschaftlicher Berater der EU-Kommission und des IWF) und Hans-Olaf Henkel vertreten. Henkel, ehemalige Präsident des BDI (Bundesverbandes der Deutschen Industrie) fordert seit langem eine eigene Währung für Österreich, Finnland, die Niederlande und Deutschland.
Die Forderung der Ökonomen kommen zu einem Zeitpunkt, da sich die EU aus vielen Gründen am Scheideweg befindet.
Durch die neuen Vorschläge von Angela Merkel zur Neuordnung der Euro-Zone erhalten die Ideen der Ökonomen politisches Gewicht.