Politik

Nach EU-Treffen: Deutsche Banken sind stolz auf Schäuble

Der Verband der deutschen Privatbanken ist stolz auf Wolfgang Schäuble. Denn in den Verhandlungen über einen Abwicklungsmechanismus maroder EU-Banken habe sich der Bundesfinanzminister für die deutschen Institute eingesetzt.
11.12.2013 14:04
Lesezeit: 1 min

Deutsche Banken begrüßen die Annäherung der EU-Finanzminister im Streit über die Abwicklung maroder Geldhäuser. „Das schaut alles nach einem guten Kompromiss aus“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, Michael Kemmer, am Mittwoch in Frankfurt.

„Wir haben Anlass, darauf stolz zu sein, dass sich der Bundesfinanzminister für die deutschen Banken einsetzt“, betonte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Landes- und Förderbankenverbandes VÖB, Stephan Rabe.

Die EU-Finanzminister hatten sich in der Nacht auf Grundzüge eines Abwicklungsmechanismus verständigt, allerdings müssen noch einige offene Fragen geklärt werden.

Für die Abwicklung pleitebedrohter Geldhäuser soll über zehn Jahre ein europäischer Fonds im Umfang von bis zu 55 Milliarden Euro angespart werden. Bis der Topf gefüllt ist, sollen sich nationale Fonds gegenseitig unter die Arme greifen können.

Kemmer zufolge sollen die Summen, die in Deutschland und anderen Staaten hierfür bereits angespart wurden, darauf angerechnet werden. „Auch dies scheint uns sinnvoll zu sein.“

Kritisch sieht der Bankenverband, der die privaten Institute vertritt, dagegen den Vorschlag, dass nur die rund 125 Banken, die künftig von der EZB beaufsichtigt werden, in den Abwicklungsfonds einzahlen sollen.

„Das stelle ich mir impraktikabel vor“, sagte Kemmer. Denn dann müsse eine kriselnde Bank, deren Aufsicht die EZB an sich ziehe, theoretisch erst einmal Milliarden in den Fonds einzahlen. Deshalb sei der Bankenverband dafür, alle Institute für den Aufbau des Fonds heranzuziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...