Die Bundesnetzagentur hat die Deutsche Bahn dazu aufgefordert, ihr Personalmanagement zu verbessern und den Verkehrsbetrieb für das Stellwerk Bebra sicherzustellen. Sollte die Bahn den Forderungen nicht nachkommen, droht die Netzagentur mit der Verhängung einer Zwangszahlung von 100.000 Euro. Schon für den Betriebsausfall in Mainz musste die Bahn 250.000 Euro zahlen.
René Henn von der Bundesnetzagentur sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten, die Deutsche Bahn müsse für einen „diskriminierungsfreien Netzzugang“ sorgen. Im Verkehrsknotenpunkt im hessischen Bebra ist es wiederholt zu massiven Beeinträchtigungen des Zugverkehrs gekommen. Auslöser für die Warnung waren Beschwerden anderer Eisenbahnunternehmen. Die Benutzung von verbindlich zugewiesenen Zugtrassen sei verwehrt worden.
In Mainz ist das erwartete Chaos zu Beginn des Schulanfanges ausgeblieben. Bis Ende des Monats gilt jedoch nur ein eingeschränkter Fahrplan. Die Deutsche Bahn steht dennoch vor einer großen Herausforderungen. Zuerst hat das Eisenbahn-Bundesamt ein Verfahren eingeleitet, wegen des möglichen Verstoßes der DB Netz AG gegen ihre Betriebspflicht (mer dazu – hier).
Desweiteren sind die Vorfälle in Mainz und Bebra keine Einzelfälle. „Die Bundesnetzagentur hat frühzeitig darauf hingewiesen, dass die Stellwerkprobleme in Mainz nur die weithin sichtbare Spitze eines Eisbergs sind", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Die Netzagentur geht davon aus, dass es außer in Mainz und in Bebra noch in vielen anderen Stellwerken zu Beeinträchtigungen kommen könne. Im Fokus stehen die Stellwerke Brandis-Beucha, Berlin-Halensee, Berlin-Tempelhof, Lahnstein-Friedrichssegen, Niederarnbach und Zwickau. Der Personalmangel bei der Bahn erstreckt sich über das gesamte Bundesgebiet (mehr hier).