Deutschland

NATO-Drohne: Deutschland riskiert 483 Millionen Euro

Lesezeit: 1 min
04.06.2013 22:40
Mit 483 Millionen Euro beteiligt sich Deutschland derzeit an dem NATO-Projekt Global Hawk. Eine Drohne, die nahezu identisch mit dem gescheiterten Euro-Hawk ist. Eine mögliche Zulassung für den europäischen Luftraum ist ungewiss. Aber Deutschland halte sich an Verträge, so de Maiziere. Nach seiner Erklärung am Mittwoch im Bundestag könnte sich das aber ändern.
NATO-Drohne: Deutschland riskiert 483 Millionen Euro

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Dienstag versicherte Verteidigungsminister de Maiziere bei einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister, dass Deutschland am NATO-Projekt Global Hawk festhalten werde. Eine mutige Geste angesichts der Tatsache, dass de Maiziere am Mittwoch vor dem Haushalts- und dem Verteidigungsausschuss des Bundestags eine Erklärung zum Scheitern des Euro-Hawk abgeben muss.

Der Global Hawk unterscheidet sich nur minimal vom Euro-Hawk, dessen Entwicklung vor ein paar Wochen angeblich gestoppt wurde. Angeblich, weil das US-Unternehmen, das für die Produktion und Forschung am Euro-Hawk verantwortlich ist, nichts von einem derartigen Stopp weiß (hier).

Bis auf die Aufklärungstechnik gibt es keine großen Unterschiede zwischen dem Global Hawk und dem Euro-Hawk. So ist beim Global Hawk nicht ausgeschlossen, dass auch dieser vielleicht keine Zulassung für den europäischen geschweige denn den deutschen Luftraum erhalten wird.

Dennoch hält de Maizière an dem Projekt erst einmal fest. „Wir haben einen Vertrag unterschrieben, Deutschland ist vertragstreu“, zitiert Reuters de Maizière. Im Gegensatz zum Euro-Hawk bestehe hier kein Zeitdruck. Erst 2018 müssten die Fluggeräte ausgeliefert werden und die notwendigen Zulassungsverfahren beginnen.

Den NATO-Partnern kann das nur entgegenkommen. Immerhin liegt die deutsche Beteiligung am NATO-Drohnen-System AGS (Air Ground Surveillance), zu dem der Global Hwak gehört, bei 483 Millionen Euro. Doch genau dies könnte die Beziehung zwischen den NATO-Partnern deutlich verschlechtern. Forderungen aus der Opposition nach einem speziellen Untersuchungsausschuss hat es bereits gegeben, der Druck vom Bundesrechnungshof ist ebenfalls groß (hier). Und Bundeskanzlerin Merkel hat ihm bereits das vollste Vertrauen ausgesprochen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger geben Hoffnung auf fallende Zinsen auf
01.10.2023

Über viele Monaten wollten Anleger nicht wahrhaben, dass die hohen Zinsen von Dauer sind. Doch nun ist plötzlich Einsicht eingekehrt -...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Dank Russland: Weizen so billig wie zuletzt vor 3 Jahren
01.10.2023

Eine zweite Rekordernte in Russland hat die globalen Weizen-Preise stark nach unten gedrückt. Analysten warnen nun aber vor einer...

DWN
Politik
Politik USA bieten vorerst keine weitere Militärhilfe für die Ukraine
01.10.2023

Der US-Kongress hat einen Übergangshaushalt verabschiedet, der vorerst keine weitere Unterstützung für die Ukraine vorsieht. Die EU...

DWN
Politik
Politik Slowakei: Pro-russischer Fico gewinnt Wahlen
01.10.2023

Die Partei des linksgerichteten früheren Ministerpräsidenten Robert Fico hat die Parlamentswahl in der Slowakei gewonnen. Sie kann aber...

DWN
Politik
Politik Türkei: Anschlag auf Regierungsgebäude in Ankara
01.10.2023

In der Türkei ist es am Sonntagmorgen zu einem Anschlag gekommen. Zwei Terroristen hätten einen Bombenanschlag auf Regierungsgebäude in...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Steuervorteile beim Unternehmensverkauf: Clevere Strategien für mehr Gewinn
01.10.2023

Durch kluge Nutzung von Steuervorteilen kann der Ausgang eines Unternehmensverkaufs erheblich beeinflusst werden. Verschiedene Strategien...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft USA: Gewinne der Unternehmen steigen auf Rekordhoch
30.09.2023

Trotz historisch hoher Zinsen können die USA eine Rezession offenbar vermeiden. Die Gewinne der Unternehmen sind auf ein neues Rekordhoch...