Politik

EU-Kommission will Steuersünder flächendeckend ausforschen

Lesezeit: 1 min
13.06.2013 02:08
Die EU-Kommission will den Kampf gegen die Steuerflucht verschärfen. Künftig sollen sich die Steuerbehörden aller Mitgliedsländer automatisch über alle Arten von Einkommen ihrer Bürger austauschen. Das sei eine weitere „Waffe“ zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung, so EU-Kommissar Šemeta.
EU-Kommission will Steuersünder flächendeckend ausforschen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Schätzungsweise eine Billion Euro gehen den europäischen Staaten jährlich durch Steuerbetrug und –hinterziehung verloren, schätzt die EU-Kommission. Aus diesem Grund sollen die Kontrollen massiv ausgeweitet werden. Am Mittwoch hat die EU-Kommission nun einen umfassenden Informationsaustausch der europäischen Steuerbehörden vorgeschlagen.

So sollen die Informationen über Dividenden, Veräußerungsgewinne, und alle anderen Einkünfte sowie Kontoguthaben von EU-Bürgern zukünftig auch automatisch zwischen den verschiedenen Mitgliedsländern ausgetauscht werden können.

„Damit soll die EU weltweit das umfassendste System für einen automatischen Informationstausch“ erhalten, kündigte die EU-Kommission an. Der zuständige  EU-Kommissar für Steuern, Algirdas Šemeta, stellte die Vorteile dieser Erweiterung der Überwachung heraus:

„Der heutige Vorschlag wird es den Mitgliedstaaten leichter machen, die ihnen geschuldeten Steuern zu berechnen und zu erheben, und den Bemühungen der EU, weltweit für ein verantwortungsvolleres staatliches Handeln im Steuerwesen einzutreten, Nachdruck verleihen. Der Vorschlag ist eine weitere Waffe in unserem Arsenal zur energischen Bekämpfung der Steuerhinterziehung.“

Bereits ab Januar 2015 soll außerdem der automatische Austausch von Informationen über Einkunftsarten wie Vergütungen aus unselbständiger Arbeit, Aufsichtsrats- oder Verwaltungsratsvergütungen, Lebensversicherungsprodukte etc. erfolgen.

Auf die Idee, dass man die Budget-Löcher auch durch striktes Sparen verkleinern könnte, ist man bei der EU-Kommission indes noch nicht gekommen.

In dieser Hinsicht befindet sich Brüssel in einem Boot mit den nationalen Schuldenstaaten, die ebenfalls lieber zur flächendeckenden Jagd auf Steuersünder blasen als ihre exorbitanten öffentlichen Haushalte auf ein vernünftiges Maß zurückzufahren.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...