Deutschland

Studie warnt vor Vermögens-Verwaltungen der Banken

Lesezeit: 1 min
15.09.2013 03:30
Die Aktien in den von den Banken verwalteten Portfolios der deutschen Anleger entwickeln sich schlechter als die Aktienbestände der Banken. Denn die Banken schieben Aktien an ihre Kunden ab, die sie selbst nicht mehr besitzen wollen.
Studie warnt vor Vermögens-Verwaltungen der Banken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutsche Banken stellen offenbar die eigenen Profite über die Bedürfnisse ihrer Kunden. Denen verkaufen sie gezielt solche Aktien, die sie selbst loswerden wollen. Vor allem vermögende Privatkunden sind betroffen.

Wenn große deutsche Banken den Bestand bestimmter Aktien abbauen, dann tauchen diese Aktien oft in den Portfolios ihrer Kunden wieder auf, sagte Falko Fecht, Professor an der Frankfurt School of Finance and Management, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Der umgekehrte Zusammenhang konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Wenn die Bank den Bestand einer Aktie aufbaut, dann kommen diese Aktien nicht von ihren Kunden. Die Banken handeln also nicht einfach als Broker, so Fecht.

Vielmehr schieben sie solche Aktien, die sie selbst nicht mehr besitzen wollen, an ihre Kunden ab. „Besonders virulent ist dieser Zusammenhang bei Instituten, die ihren Kunden eine private Vermögensverwaltung anbieten“, so Fecht. Denn hier ist es sehr leicht, Aktien in den Kunden-Portfolios zu verschieben – auch ohne Wissen der Kunden.

In einer Studie untersuchte Fecht 102 deutsche Banken, die ihre Kunden bei Direktinvestitionen in Aktien im Umfang von insgesamt 700 bis 800 Millionen Euro unterstützen. Dabei stellte er fest, dass die Aktien in den Kunden-Portfolios sich deutlich schlechter entwickelten als die Aktien im Besitz der Banken selbst.

Die Falschberatung der deutschen Bank-Kunden erinnert an die Kundenberatung bei der US-Investmentbank Goldman Sachs. Während die Goldman-Banker ihren Kunden empfahlen, Gold zu verkaufen, kaufte sie selber Gold-Anteile in Rekordhöhe. Den eigenen Kunden empfahl man US-Staatsanleihen, die man selbst gewinnbringend abgestoßen hat (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...