Rückkaufvereinbarungen (Repo) dienen den Banken zur Beschaffung von Liquidität. Doch Europas Markt für diese Finanzierungsinstrumente ist im vergangenen Jahr geschrumpft. Der Rückgang bedeutet, dass die Banken das mit Repo-Geschäften verbundene Risiko meiden und einander weniger Geld borgen. Stattdessen greifen sie auf die billigen Kredite der EZB zurück.
Der Gesamtwert der Rückkaufvereinbarungen in Europa lag im Dezember bei 5,6 Billionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 6,2 Billionen Euro gewesen. Basierend auf einer konstanten Stichprobe schrumpfte der Repo-Markt um 11,9 Prozent, zitiert die FT einen Bericht des Branchenverbands für Kapitalmarktteilnehmer (ICMA).
Richard Comotto, Autor des ICMA-Berichts, hält es für sehr beunruhigend, dass der Repo-Markt als wichtigste Quelle der Bankenfinanzierung gerade jetzt schrumpft, wo Regierungen darauf aus sind, den Banken den EZB-Geldhahn abzudrehen.
Zwar liegt die Größe des Repo-Markts noch über dem Tief des Jahres 2008, das auf den Zusammenbruch von Lehman Brothers folgte. Doch die Zahlen zeigen, wie die Euro-Krise und die EZB das Verhalten der Banken beeinflussen.
Die von EZB-Chef Mario Draghi 2011 und 2012 durchgesetzten Langzeitkredite (LTROs) hatten den Banken Liquidität in Höhe von mehr als 1 Billion Euro zur Verfügung gestellt, müssen allerdings in den kommenden Jahren zurückgezahlt werden (mehr hier). Und die Banken vor allem in Spanien und Italien sind weiterhin abhängig von den billigen EZB-Krediten.
Nun müssen sie andere Möglichkeiten der Finanzierung finden, doch scheinen Repo-Geschäfte keine Alternative zu bieten. Denn das Vertrauen der Banken untereinander ist tief ist erschüttert. Dieses Misstrauen ist begründet, denn 2012 sind etwa die faulen Kredite der italienischen Banken um fast ein Fünftel angestiegen (mehr hier).