Mit Privatleuten und kleinen Unternehmen lässt sich bei der Deutschen Bank nicht genügend Geld akkumulieren. Aus diesem Grund will die Deutsche Bank in den Niederlanden etwa 2.000 Privatkunden sowie 16.000 kleinere Firmen loswerden. Man wolle sich nun auf größere mittelständische Unternehmen und Großkunden konzentrieren.
In den kommenden Monaten wolle die Bank Kontakt zu den Kunden aufnehmen, für die sie „nicht mehr die angemessene Bank sind“, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Bank. Dann könne man zusammen den Wechsel zu einer anderen Bank besprechen. „Die Kunden, von denen wir uns verabschieden, haben nur einen kleinen Teil an Darlehen oder eine Gutschrift.“
Der Schritt der Deutschen Bank ist insofern nicht ungewöhnlich, als dass die Bank sich seit Jahren immer stärker auf den Derivatehandel konzentriert hat. Fast 60 Billionen Euro umfasst das Risiko, das bei der Deutschen Bank im Derivategeschäft liegt (hier). Großkunden haben mehr Geld, mit dem sich spekulieren lässt. Da sind die von der ABN-Amro Bank geerbten Kunden (hier) beispielsweise völlig unwichtig geworden. Die Deutsche Bank scheint sich zunehmend von einer Kundenbank zu entfernen – das damit verbundene Risiko für den Steuerzahler wächst dennoch.
Der Schritt der Deutschen Bank hat für die kleinen Firmen und Privatkunden jedoch einen Vorteil, crasht die Bank tatsächlich - und die Richtung dazu hat sie ja bereits eingeschlagen - werden sie mit ihren Einlagen zumindest nicht haften. Schließlich besitzen sie dann keine Einlagen bei der Bank mehr. Allerdings ist davon auszugehen, dass bei der Größe der Deutschen Bank letztlich alle Steuerzahler über Rettungsgelder etc. hinzugezogen werden. Die Deutsche Bank ist nämlich systemrelevant und ein extremes Risiko für den gesamten europäischen Finanzmarkt.