Die deutschen Exporte sind in den vergangenen Monaten zurückgegangen und auch die Inlandsnachfrage hat nachgelassen. Und auch für das dritte Quartal 2013 prognostiziert die Bundesbank einen Rückgang des Wachstums. Hauptgrund ist die schwache Entwicklung bei neuen Aufträgen.
Zu diesem Resümee kommt die Bundesbank in ihrem aktuellen Juli-Bericht. Die neuerliche Konjunktur-Flaute setzt ein, nachdem sich die Wirtschaft im zweiten Quartal gerade von der zu Beginn des Jahres einsetzenden Stagnation leicht erholt hatte. Und insgesamt rechnen die Volkswirte der Bundesbank für das laufende Jahr nur mit einem Plus von 0,4 Prozent.
Damit sind sie pessimistischer als jene des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Sie gehen von einem Zuwachs von 0,7 Prozent aus. In den neuen Bundesländern dürfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2013 demnach stagnieren. Die dortigen Zuwachsraten liegen seit 2010 unter jenen in den alten Bundesländern.
Da die ostdeutsche Wirtschaft weniger auf die Produktion von Investitionsgütern für den Export ausgerichtet ist, reagiert sie auf Schwankungen allgemein moderater als der Westen. Dass der Aufschwung auch aktuell weniger deutlich ausfällt, geht ebenfalls auf die Export-Struktur zurück.
Für den ostdeutschen Außenhandel sind die Märkte in den europäischen Ländern zentral. Diese stecken vielfach noch immer in der Rezession. Westdeutsche Exporteure bedienen hingegen in stärkerem Ausmaß Absatzmärkte außerhalb der EU und sind damit gegen den Abschwung in Europa besser gewappnet. Strukturelle Schwächen wie die überkapazitäre Solar-Branche in Bundesländern wie Sachsen und Brandenburg (hier) sind ein weiterer Grund für die Stagnation.
In den Jahren 2011 bis 2013 sei die ostdeutsche Wirtschaft insgesamt um etwa 0,7 Prozent pro Jahr gewachsen, heißt es in dem IWH-Bericht. Der Wachstumsunterschied zwischen Ost und West entspricht damit in etwa der Differenz in der Bevölkerungsentwicklung. Eine Annäherung des gesamtwirtschaftlichen Outputs findet zurzeit also auch pro Kopf nicht mehr statt.
Die jüngste Flutkatastrophe an der Elbe und ihren Zuflüssen hat offensichtlich kaum negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Instandsetzungsmaßnahmen dürften die Produktionsausfälle in der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder wettmachen.