Deutschland

Bundesbank: „Wir haben noch 13 Milliarden DM im Umlauf“

Nach wie vor haben die Deutschen massive Bargeldbestände in D-Mark. Dies wird nach dem Hochwasser im Juni erneut deutlich, da viele beschädigte Scheine bei der Bundesbank zur Erstattung eingereicht werden.
13.08.2013 02:38
Lesezeit: 1 min

Nach dem Hochwasser im Juni haben die Bürger bei der Deutschen Bundesbank wieder viele beschädigte Geldscheine eingereicht. Diese werden dort analysiert und eventuell erstattet. Doch es werden nicht nur beschädigte Euro-Noten eingereicht, sondern immer wieder auch alte D-Mark-Scheine.

Die Deutsche Bundesbank tauscht noch immer unbegrenzt die alte DM in Euro um, zum Kurs von 1,95583. Dies wird auch in Zukunft so sein, sagte die Bundesbank den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Bei anderen Zentralbanken der Eurozone sei es allerdings nicht mehr möglich, die alten nationalen Währungen umzutauschen.

Offenkundig lagern in vielen deutschen Haushalten noch beachtliche Mengen an DM. Diese kommen dann etwa nach einem Brand oder Hochwasser zum Vorschein. Denn die Bürger wollen dann beschädigte Scheine von der Bundesbank erstattet bekommen.

Sachbearbeiter müssen dort herausfinden, wie viel die eingesandten Papierklumpen vor der Flut wert waren. Wenn mehr als 50 Prozent einer Banknote wieder zusammengelegt werden können, wird das Geld erstattet.

Doch nicht nur ein Brand oder ein Hochwasser beschädigen Geldscheine. Auch Banknoten, die etwa im Keller versteckt werden, sind mitunter sehr schwierig zu rekonstruieren. Deutschlandradio zitiert den Sachbearbeiter Frank Herzog:

„Gerade im Winter ziehen sich Mäuse [in Keller] zurück. Und wenn dort Geld versteckt wurde, ist das beliebte Ziel der Mäuse, sich daran zu laben. Das heißt, sie fressen das nicht sondern bauen ihre Nester daraus.“

Neben Euro-Scheinen werden in Deutschland auch ältere Banknoten ersetzt. Die Scheine der Bank Deutscher Länder etwa. Dieser Vorläufer der Bundesbank gab nach dem zweiten Weltkrieg bis Anfang der 50er Jahre Banknoten aus. Sie werden bis heute in Mainz angenommen, genau wie die D-Mark. Nicht erstattet wird hingegen DDR-Geld.

Horst Werner Hofmann, der stellvertretende Leiter des Nationalen Analysezentrums der Bundesbank in Mainz, sagte:

„Wir haben ja noch ungefähr 13 Milliarden DM im Umlauf. Und oft werden jetzt in den Kellern noch alte Noten gefunden. Und die werden dann, dadurch das sie feucht sind, bei uns eingereicht.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Das neue Gold der Energiewende: Warum Batteriespeicher zur Überlebensfrage werden
24.04.2025

Während Europas grüne Agenda ins Wanken gerät und geopolitische Schocks die Energielandschaft umkrempeln, kündigt sich eine neue Ära...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Warum die Generalsanierung Jahre dauern wird
24.04.2025

Unpünktlich, überlastet, marode: Die Bahn steckt fest. Die Bundesregierung will mit Milliarden gegensteuern – doch selbst optimistische...

DWN
Politik
Politik Peter Navarro: Der Mann hinter Trumps Zollhammer – Loyal bis zur Selbstaufgabe
24.04.2025

Er ging für Donald Trump ins Gefängnis. Jetzt zieht Peter Navarro hinter den Kulissen die Fäden im eskalierenden Handelskrieg zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dominanz auf Rädern: Warum der Lkw das Rückgrat der europäischen Wirtschaft bleibt
23.04.2025

Während über grüne Logistik und die Renaissance der Schiene debattiert wird, bleibt der Lkw unangefochten das Rückgrat des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zukunft unter Druck: Die Wasserstoff-Fabrik von Daimler und Volvo gerät ins Stocken
23.04.2025

Mitten in der Energiewende setzen die Lkw-Riesen Daimler und Volvo auf Wasserstoff – doch der Fortschritt ihres Gemeinschaftsunternehmens...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Apple und Meta im Visier – Brüssel greift hart durch
23.04.2025

Apple und Meta sollen zusammen 700 Millionen Euro zahlen – wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das neue EU-Digitalgesetz. Die Kommission...

DWN
Politik
Politik Machtkampf in Washington: Will Trump Fed-Chef Powell stürzen?
23.04.2025

Trump plant möglicherweise die Entlassung von Fed-Chef Jerome Powell – ein beispielloser Schritt, der die Unabhängigkeit der...

DWN
Finanzen
Finanzen „Krise ist die neue Normalität“ – Warum kluge Investoren jetzt gegen den Strom schwimmen müssen
23.04.2025

Volatilität ist kein Ausnahmezustand mehr, sondern System. Warum Investoren jetzt mit Besonnenheit, Disziplin und antizyklischer Strategie...