Nigeria, der größte Ölproduzent in Afrika, hat drei westliche Großbanken als neue Verwalter für einen Teil seines Staatsfonds verpflichtet. Afrika ist der einzige Kontinent, wo es noch massive Kapazitäten fürs Schuldenmachen gibt – und somit für Wachstum.
Goldman Sachs, UBS und Credit Suisse werden künftig 20 Prozent des nigerianischen Staatsfonds (SWF) verwalten, berichtet Reuters. Der Fonds managt die enormen Gewinne des Landes aus dem Ölgeschäft. Nach Angaben Nigerias soll er Geld für Infrastrukturprojekte zur Seite legen und Vermögen für künftige Generationen aufbauen.
Zudem dienen 20 Prozent des Fonds als Absicherung gegen einen Ölpreis-Schock. Dieser Teil des Staatsfonds, der sogenannte Stabilitäts-Fonds, soll künftig von den drei Großbanken gemanagt werden.
„Das Vermögen des Fonds wird konservativ investiert, wobei die nominale Kapitalerhaltung von vorrangiger Bedeutung ist“, so ein Regierungsbeamter. UBS werde die Staatsanleihen im Fonds managen, Goldman und Credit Suisse die US-Unternehmensanleihen.
Der Fonds hat allerdings nur einen Umfang von 1 Milliarde Dollar. Denn die mächtigen Gouverneure der nigerianischen Bundesstaaten sind gegen den Fonds. Sie würden lieber einen noch größeren Teil der Einnahmen aus dem Ölgeschäft ausgeben.
Der Wirtschafts-Blog Zero Hedge hat bereits Ende 2012 gesagt, dass Afrika der letzte Kontinent ist, wo es noch ungenutzte Potentiale zur Kreditvergabe gibt:
„Diejenigen, die noch in der Lage sind, in die Zukunft zu schauen, und zu investieren, suchen weder in den USA noch in China und ganz sicherlich nicht in Europa. Aus einem ganz einfachen Grund: Es gibt dort keine Kapazitäten mehr zum Schuldenwachstum: nicht beim Staat, nicht bei den Haushalten, nicht bei den Banken und nicht bei den Unternehmen. (…) Afrika [hingegen] kann zwischen 5 und 10 Billionen Dollar an besicherten Schulden schaffen, indem es seine ausgedehnten unberührten Ressourcen als Sicherheiten nutzt.“