Das Wachstum der Angestellten im Öffentlichen Dienst sei in Belgien in den vergangenen Jahren „entgleist“, so der Gouverneur der belgischen Zentralbank Luc Coene. Die Behörden seien bereits nicht mehr in der Lage, die Staatsausgaben als Folge des massiven Anstiegs zu zügeln. Eine aktuelle Studie der Zentralbank, die der Seite www. deradactie.be vorliegt, zeigt, dass zwischen 2000 und 2010 etwa 10.000 zusätzliche Beamte eingestellt wurden.
Dies ist ein neuer Rekord für das Land, gebe aber dem Gouverneur zufolge Anlass zur Sorge. „Jedes Mal, wenn die Regionen und Gemeinden neue Regelungen in den Bereichen Kultur, Umwelt, Sport und Demographie einführen“, so Coene, „wurden zusätzliche Beamte eingestellt“. Der öffentliche Dienst sei eine zu große Belastung für den belgischen Haushalt.
Betrachtet man die Zahl der Einwohner eines Landes mit der Zahl der Angestellten im Öffentlichen Dienst, dann liegt Belgien mittlerweile mit seinem aufgeblähten Staatsapparat in Europa auf Platz zwei hinter Zypern, so die belgische Zeitung. In Zypern arbeitete im Sommer 2012 jeder Zehnte im Öffentlichen Dienst. In Deutschland war es dem Deutschlandfunk zufolge jeder Zwanzigste. Im Zuge des beantragten Rettungspaketes sieht es die Troika deshalb vor, bis 2016 in Zypern die Zahl der öffentlichen Bediensteten um mindestens 5.000 zu senken.