Politik

Juncker: „Die Macht hat keine erotische Dimension mehr!“

Der scheidende Euro-Gruppen-Chef Jean Claude Juncker ist politikverdrossen. Deshalb will er nun in Luxemburg wieder kandidieren und fordert die EU auf, den Bankenplatz Luxemburg mit einer ordentlichen Bankenunion dauerhaft zu retten.
11.01.2013 01:27
Lesezeit: 1 min

Aktuell

BER-Debakel: Jetzt droht EU-Kommission mit Verfahren

Jean Claude Juncker hat sich vom Europäischen Parlament als Chef der Eurogruppe verabschiedet. Offenbar hat der ESM für ihn nicht wie politisches Viagra gewirkt. Juncker sagte, er wolle für kein europäischen Amt mehr zur Verfügung stehen, denn: „Die Macht hat all ihre erotische Dimension verloren, die man sich vorstellen kann.“

Junckers Vorstellungskraft reicht jedoch noch bis Luxemburg. Der Chefposten des Regierungschefs erscheint ihm erotisch genug, um noch einmal anzutreten. Er wolle die nächsten Wahlen gewinnen.

Damit das auch gelingt, forderte er die EU auf, endlich mit dem ewigen Banken-Bailout der Bankenunion zu beginnen. Die braucht Juncker, weil es in Luxemburg außer RTL keine andere ernstzunehmende Industrie gibt als die Banken.

Daher will Juncker auch, dass der ESM rückwirkend die spanischen Banken rettet, sonst verliere der ESM seinen Sinn.

Trotz seines Rückzugs vom Posten des Euro-Gruppen-Chefs hatte Juncker auch gute Nachrichten für Europa: „Sie werden von mir hören!“, rief er den Journalisten zu.

Das wäre auch zu schade, wenn den europäischen Bürgern wichtige Insider-Kenntnisse der Demokratie verborgen blieben. Juncker hatte einmal gesagt, dass die Politiker, wenn es wichtig werde, lügen müssten (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...