Deutschland

Deutsche Sicherheits-Firma spioniert öffentliche WLANs aus

Ein deutsches Unternehmen hat die Vermessung der Internet-Welt abgeschlossen. Nun kann es blitzschnell jedes Online-Gerät auf der Welt orten. Von der Polizei wird die Technik bereits erfolgreich genutzt. Die Behörden haben eine neue Handhabe zur Überwachung der Bürger.
23.02.2013 00:09
Lesezeit: 1 min

Wer am Flughafen oder in einem Café das WLAN nützt, sollte künftig Vorsicht walten lassen: Alle Daten sind abrufbar, und schon bald ist der gläserne Bürger eine Realität, wenn er ins Internet geht. Die Behörden können jeden Schritt überwachen - und damit Querulanten und kritische Bürger Terroristen und Verbrecher blitzschnell aufspüren. In Bayern darf man sich über diese Eingriffe in die Privatsphäre schon bald nicht einmal mehr mit einer Mass' trösten - Alkohol auf öffentlichen Plätzen wird verboten (hier).

Die Innovation verdanken wir einem deutschen Unternehmen. Die Firma Pan Amp hat nach eigenen Angaben die Vermessung der globalen Internet-Gateways inklusive aller verfügbaren WLANs abgeschlossen. Bereits seit acht Jahren vermisst das Unternehmen weltweit Internet-Gateways digital und weist ihnen ihre GPS-Daten zu. Dabei werden die Laufzeiten von Datenpaketen fortlaufend analysiert. Mithilfe der gesammelten Daten kann das Unternehmen nun weltweit sofort die Position jedes Online-Gerätes feststellen.

Diese Technik wird bereits zur Aufklärung von Cyber-Delikten eingesetzt. „Wir haben damit die innere Sicherheit Europas maßgeblich mitbestimmt“, zitiert Heise Firmen-Chef Bert Weingarten. Als Beispiel nannte Weingarten eine anonyme Morddrohung an die israelische Niederlassung eines Konzerns. Die Behörden waren ratlos, doch seinem Unternehmen sei es gelungen, den Absender auf 40 Meter genau zu orten, sagte Weingarten auf dem Polizeikongress (wo auch noch andere Überwachungs-Highlights präsentiert wurden - hier).

Sein Unternehmen verfüge auch über einzigartige „Deep Internet Flags“, die wie Spürhunde zum Schutz auf fremden Servern platziert würden, sagte Weingarten. So habe etwa die Erpressung eines Arzneimittelkonzerns gestoppt werden können, dem ein Erpresser über die Web-Kontaktseite seine Forderungen gestellt hatte. Der Erpresser meldete sich immer kurz vor Abflug von Flughafen-WLANs bei dem Unternehmen. Pan Amp ermittelte diese WLANs und glich die Logs mit den in Frage kommenden Passagierlisten ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...