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Domino-Effekt: Nun will auch Österreich EU-Referendum
Während ganz Europa über die Rede von Großbritanniens Premier David Cameron diskutiert, sind die, die es eigentlich betrifft, von der Bildfläche verschwunden. Die drei EU-Präsidenten waren bis Donnerstagnacht nicht imstande, einen brauchbaren Kommentar abzugeben. Herman Van Rompuy war nicht auffindbar (schon im Osterurlaub?), an seiner Stelle sprach Martin Schulz und kündigte mit rheinischem Sportsgeist an, man werde dagegenhalten.
José Manuel Barroso schickte eine Sprecherin vor, die so antwortete, wie man es von einer guten Bürokratin erwartet: Es liege kein offizielles Austrittsersuchen vor, sagte die Dame in Brüssel. Daher könne man sich nicht äußern. Barroso selbst versuchte, das Thema herunterzuspielen. De Volkskraant überliefert einen Kommentar des Präsidenten: Camerons Rede sei ein „gehaltvoller Beitrag“ zur Debatte gewesen. Wir haben den Portugiesen schon eloquenter erlebt.
Die Friedensnobelpreisträger verfolgen Camerons Aktivitäten schon lange mit Ingrimm. Van Rompuy drohte einmal sogar, den Briten den Geldhahn zuzudrehen - ein schwieriges Unterfangen bei einem Nettozahler.
Stattdessen scheinen die Führer in Brüssel auf ihre Vasallen zu setzen. So meldeten sich dann auch alle zu Wort, die in die Nähe eines Mikrofons gelangen konnten. Besonders originell der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann: Camerons Rede sei nicht seriös gewesen. In Wien wurde die Operette erfunden, Österreich wird seit Jahren von Korruptions-Skandalen erschüttert. Zuletzt wurde der ehemalige Innenminister Ernst Strasser verurteilt. Er war ganz seriös - und hatte als EU-Abgeordneter britischen Undercover-Journalisten zugesagt, für Geld die Gesetzgebung in Brüssel zu manipulieren.
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