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Die Nachrichten in Frankreich überschlagen sich: Die drittgrößte Bank Frankreichs hat ihre Bilanz für das Jahr 2012 veröffentlicht: Bei Jahresabschluss musste Crédit Agricole 6,5 Milliarden Euro abschreiben, berichtet die FT. Die Verluste sind wesentlich höher als erwartet.
Bereits im September wurde bekannt, dass durch die Verwicklungen der Crédit Agricole in den italienischen und griechischen Bankensektor mehr als 700 Millionen Euro verloren gegangen sind (mehr hier). Damals verkauften die Verantwortlichen diesen Betrag als Gewinneinbruch. Von einem Gewinn kann nun allerdings nicht mehr die Rede sein.
Auch an die Immobilienkrise dürften sich die Franzosen noch genau erinnern. Ebenfalls im September gab Finanzminister Moscovici bekannt, die Crédit Immobilier de France (CIF) – die zweitgrößte Immobilienbank des Landes – verstaatlichen zu müssen (mehr hier). Für den Erhalt der Bank musste Frankreich 20 Milliarden Euro garantieren (hier).
Darüber hinaus sind die französischen Banken auch in Spanien im Geschäft. Frankreich hat Spanien daher dazu überreden wollen, einen Hilfsantrag bei der EU für Mittel aus dem ESM zu stellen (hier). Die neuen Verluste der Crédit Agricole sind ein Anzeichen dafür, dass die französischen Banken ihre Verluste nun endgültig nicht mehr verstecken können. Wie Bloomberg berichtet, musste die Bank im vergangenen Jahr Vermögenswerte in Höhe von 3,5 Milliarden Euro verkaufen.
In diesem Kontext ist auch die Ankündigung des französische Premierminister Jean-Marc Ayrault zu verstehen, von dem Spardiktat der EU abweichen zu wollen. Durch neue Schulden könnten die Franzosen ihren Bankensektor künstlich am Leben erhalten. Die eigene Wirtschaft liegt nämlich am Boden (hier). Präsident Hollande versichert seinem Volk indes, die Krise sei längst überwunden (hier).
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