Finanzen

Spanien: Verlag von El Pais vor dem Konkurs

Spaniens führendes Medienunternehmen steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Prisa, zu dem die wichtigste Tageszeitung El Pais gehört, erwägt eine Konkursanmeldung nach US-Gesetzen. Den Konzern drücken Schulden von mehr als zwei Milliarden Euro.
12.07.2013 10:22
Lesezeit: 1 min

Der hochverschuldete spanische Medienkonzern Promotora de Informaciones SA dürfte knapp davor stehen, insolvent zu sein. Das Unternehmen will schon bald Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-amerikanischen Konkursrechts anmelden.

Der Schritt kommt nicht überraschend. Der Medienkonzern, besser bekannt unter dem Namen Prisa, kämpft mit einem zwei Milliarden Euro schweren Schuldenberg, berichtet das Wall Street Journal. Das Unternehmen schreibt seit Jahren rote Zahlen. Die Verluste sind vor allem auf die am Boden liegende Werbewirtschaft zurückzuführen, die besonders hart von der Rezession getroffen wurde.

Noch ist die Konkurseröffnung nicht beschlossen. Auch andere Optionen für eine Restrukturierung des Unternehmens seien nach Angaben von Beteiligten weiter offen. Entsprechende Gespräche zwischen Prisa und den an ihr beteiligten Investment-Unternehmen laufen seit Wochen. Zu den größten Gäubigern des Medienkonzerns gehören die Banco Santander und die CaixaBank aus Spanien, die britische HSBC und die französische Investmentbank Natixis.

Auch in Spanien wird wohl ein Konkursverfahren nötig werden. Dieses könnte aber vor allem deshalb erst einmal nach US-Recht eröffnet werden, weil Prisa auch an der New Yorker Stock Exchange (NYSE) notiert.

Der in Madrid ansässige Medienkonzern wird nun wohl zerschlagen. Zu seinen bisherigen Geschäftsfeldern gehören auch Rundfunksender, PayTV-Kanäle und Buchverlage. Die einflussreiche El Pais ist das Flaggschiff des Unternehmens. Es gilt als Qualitätsblatt, das in der Vergangenheit bei der Aufdeckung von Skandalen immer wieder eine bedeutende Rolle spielte. Zuletzt war die Zeitung daran beteiligt, die illegale Parteienfinanzierung in der Partido Popular (PP) von Regierungschef Mariano Rajoy ans Tageslicht zu bringen (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...