Finanzen

Investor Rogers zu Europa: „Bringen Sie Ihr Geld in Sicherheit“

Investoren-Legende Jim Rogers hat nach eigenen Angaben damit begonnen, seine Bank-Konten in Europa umzustrukturieren: Er will auf keiner Bank mehr als 100.000 Euro haben, weil es dafür keinen Schutz mehr gäbe. Sein Tipp: „Bringen Sie Ihr Geld in Sicherheit, ich tue es jedenfalls!“
02.04.2013 01:59
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Nach Zypern: 100 Euro bar sind mehr wert als 100 Euro auf dem Konto

Jim Rogers warnt alle Anleger: Der IWF und die EU hätten die formale Erlaubnis gegeben, dass die Regierungen die Bank-Konten der Kunden plündern können. Daher werde dies nun bei jeder Banken-Krise auf der Welt auch angewandt werden. Rogers sagte dem Sender CNBC: „Es ist sehr besorgniserregend, was sie in Europa machen. Ich habe begonnen, meine Konten neu zu ordnen. Ich will auf keinem Konto mehr als 100.000 Euro haben. Ich habe daher veranlasst, dass mein Vermögen in Europa umgeschichtet wird. Und ich würde dasselbe jedem raten, der Geld auf der Bank hat.“

Die Politik sei entschlossen, den Zugriff auf die Bank-Guthaben der Kunden zu einem Hebel der Problem-Lösung zu machen. Daher könne sich der Anleger nicht anders schützen, als zu verhindern, irgendwo mehr Geld liegen zu haben als die gesetzliche Einlagensicherung garantiert. Wenn die Politiker jetzt behaupteten, dass der Fall Zypern ein Einzelfall sei, dürfe man ihnen nicht glauben. Rogers geht davon aus, dass der Zugriff auf Bank-Konten überall auf der Welt, nicht bloss in Europa, üblich werde.

Zuletzt hatte der niederländische EZB-Banker Klaas Knot gesagt, dass der Haircut in Zypern ein Modell für die europäische Banken-Restrukturierung sei - die Bank-Konten mithin also nicht mehr als sicher bezeichnet werden können (mehr dazu hier).

Rogers gilt als einer der Vordenker in der Vermögensanlage. Er hatte bereits vor Jahren Ackerland, Lebensmittel und Gold als gute Formen von Investments empfohlen und sich von den Derivaten distanziert. Mit seinem Rogers Commodity Index lag er meist richtig, wenngleich auch dieser Index nicht hundertprozentig verlässlich ist.

Rogers hatte in den neunziger Jahren gemeinsam mit George Soros über die Quantum Gruppe das britische Pfund zu Fall gebracht. Er gilt als Spekulant mit Weitblick.

Nach der Zypern-Krise sagt er, gäbe es für Vermögen in Europa eigentlich nur eine Devise: „Bringen Sie Ihr Geld in Sicherheit, ich tue es auch“. Diese Stimmung dürften viele Investoren teilen. Es ist zu erwarten, dass die europäischen Banken in den kommenden Monaten mit massiven Kapital-Bewegungen rechnen müssen.

Weitere Themen

Video-Botschaft aus Italien: „Frau Merkel, so kann es in Europa nicht weitergehen“

Zypern: Insider wurden gewarnt, jetzt zahlen die einfachen Bürger

Lammert: Mehr Geld für Abgeordnete = weniger Selbstbedienung?

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...