Die Finanzkrise 2008/2009 ist noch nicht abgeschlossen. Noch immer laufen beispielsweise Ermittlungen in den USA. Unter anderem ist auch JP Morgan im Blickfeld der Behörden. Nun könnte die größte Strafe auf JP Morgan zukommen. Es handelt sich dabei um ein Vergleichsangebot. Eine tatsächliche Verurteilung könnte sogar noch teurer sein.
Die US-Behörde Federal Housing Finance Agency (FHFA) will der Bank anbieten, sechs Milliarden Dollar strafen zu zahlen. Eine Strafe für den angeblichen Verkauf fauler Hypohekenpapiere, so die FT mit Verweis auf interne Quellen. Hintergrund sind die Anschuldigungen aufgrund scheinbarer Irreführung der Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. In beide Unternehmen musste der amerikanische Staat bisher Staatshilfe in Höhe von 187,5 Milliarden Dollar pumpen.
Neben JP Morgan ging die US-Behörde auch gegen 16 weitere Banken vor – darunter die Bank of America, Goldman Sachs, die Citigroup, die Royal Bank of Scotland und die UBS. Stimmt JP Morgan dem Vergleich nicht zu, könnte bei einer rechtskräftigen Verurteilung eine Schadensersatzforderung in Höhe von 33 Milliarden Euro auf die Bank zukommen.
Doch nicht nur mit faulen Hypotheken ist JP Morgan im Gespräch. Auch um den so genannten Wal von London drehen sich weitere Ermittlungen. So soll der Wal von London, Bruno Iksil, eine Kronzeugenregelung angeboten worden sein (hier). Am Dienstag gab es dann aber eine weitere Festnahme. Die spanische Polizei hat den ehemaligen JP Morgan Banker, Javier Martin-Artajo, verhaftet. Erst vor zwei Wochen hatten US-Behörde Anklage gegen ihn und Julien Grout erhoben.