Deutschland

Die neue Armut: Deutlich mehr Rentner beziehen Sozialhilfe

Die Zahl der hilfsbedürftigen Rentner ist innerhalb nur eines Jahres um 6,6 Prozent gestiegen. Vor allem in den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin können viele Ältere ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigenen Mitteln bestreiten.
23.10.2013 00:08
Lesezeit: 1 min

Immer mehr Alte sind von staatlichen Hilfen abhängig. Wenn das Schuldenmachen ein Ende hat, werden sie zu den Hauptverlierern gehören. Denn bei den Empfängern von Sozialleistungen wird der Staat radikal kürzen.

Ende 2012 erhielten in Deutschland 465.000 Personen im Alter von über 65 Jahren Sozialleistungen, berichtet das Statistische Bundesamt. Die Zahl der Bezieher der sogenannten Grundsicherung im Alter stieg somit im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent.

In den alten Bundesländern bezogen 3 Prozent der über 65-Jährigen Sozialleistungen, in den neuen Bundesländern hingegen nur 2 Prozent. Besonders hoch sind die Quoten der Hilfeempfänger in den Stadtstaaten Hamburg (6,2 Prozent), Bremen (5,5 Prozent) und Berlin (5,3 Prozent).

Leistungen der Grundsicherung im Alter erhalten Personen, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln aufbringen können. Sie haben weder eine ausreichende Rente noch Vermögen, auf das sie zugreifen könnten. Sie sind von staatlichen Leistungen abhängig.

Die Grundsicherung im Alter wurde insbesondere von Frauen in Anspruch genommen: In Westdeutschland waren es 3,3 Prozent der Frauen über 65 Jahre und in Ostdeutschland einschließlich Berlin 2,1 Prozent.

Bei den Männern lagen die entsprechenden Quoten bei 2,5 Prozent im Westen und 1,8 Prozent im Osten.

Die wachsende Altersarmut ist eine der Folgen der Finanzkrise. In ganz Europa hat sich die Lebenssituation massiv verschlechtert, 120 Millionen Menschen sind armutsgefährdet (mehr hier).

Noch fließen in Deutschland die Sozialleistungen. Doch wenn das Schuldenmachen ein Ende hat, wird der Staat seine Ausgaben massiv zurückfahren müssen. Bei den Bedürftigen wird er radikal kürzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Behördendigitalfunk: Ausfall im bundesweiten Funkverkehr von Polizei und Behörden - das sind die Folgen
06.05.2025

In Deutschland ist es zu einem umfassenden Ausfall im Digitalfunk der Behörden gekommen. Dies bestätigte das Bundesinnenministerium auf...

DWN
Politik
Politik Kanzlerwahl: Merz im zweiten Wahlgang mit Hilfe von Grünen und Linken zum Bundeskanzler gewählt
06.05.2025

Das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik: CDU-Chef Merz hat im ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl keine Mehrheit erreicht....

DWN
Politik
Politik AfD-Bewertung: Brandenburgs Verfassungsschutzchef verliert Amt
06.05.2025

Der Verfassungsschutzchef von Brandenburg ist überraschend abgesetzt worden. Während die Diskussion über die AfD und Rechtsextremismus...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wall-Street-Strategen setzen auf zwei KI-Aktien – trotz wachsender Weltwirtschaftsrisiken
06.05.2025

Trotz wachsender globaler Risiken setzen Analysten auf die Zukunftstechnologie KI – mit Broadcom und ServiceNow an der Spitze.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Putins Geldreserven schmelzen dahin – Russlands Ölpreis unter Druck wie selten zuvor
06.05.2025

Russlands Finanzpolster bröckelt. Der Preis für Ural-Öl, jahrzehntelang eine der tragenden Säulen der russischen Wirtschaft, ist auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dollar unter Druck: Starökonom Rogoff warnt vor globalem Finanzbeben
06.05.2025

Kenneth Rogoff, einer der einflussreichsten Ökonomen unserer Zeit, schlägt erneut Alarm – und diesmal geht es um nicht weniger als das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E Auto im Preiskampf – Preisnachlässe für Elektromobilität wegen strenger CO₂-Vorgaben
06.05.2025

Die Nachlässe auf reine Elektroautos sind im April deutlich gestiegen und liegen laut Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer nun bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Institut: Selbstständige wegen Auftragsmangel unter Druck
06.05.2025

Das Geschäftsklima für die Selbständigen und Kleinstunternehmen hat sich deutlich verschlechtert: Fast jeder zweite befragte...