Finanzen

Asmussen: Bank muss über Wochenende abgewickelt werden können

EZB-Direktor Jörg Asmussen sieht offenbar Gefahren eines Bank-Runs im Fall einer Banken-Pleite in Europa. Eine Bank müsse ganz schnell abgewickelt werden können. Die Diskussionswege in der EU sind dem EZB-Mann zu langwierig.
11.12.2013 21:30
Lesezeit: 1 min

EZB-Direktor Jörg Asmussen sieht bei den Regeln zur Bankenabwicklung in Europa noch Handlungsbedarf. Das jüngste Finanzministertreffen sei zwar für diesen Pfeiler der Bankenunion ein entscheidender Schritt nach vorne gewesen, sagte Asmussen dem Handelsblatt laut Vorabveröffentlichung vom Mittwoch. Die Kompetenzen müssten aber klarer verteilt werden, um die zügige Schließung einer maroden Bank zu ermöglichen. "Mit etwas Sorge sehe ich den geplanten Entscheidungsprozess zur Abwicklung einer Bank zwischen Abwicklungsgremium, EU-Kommission und Ministerrat", sagte Asmussen. "Es muss sichergestellt werden, dass eine Bank geordnet über ein Wochenende abgewickelt werden kann."

Asmussen zeigte sich nach den Marathonverhandlungen bis in die Nacht zum Mittwoch zuversichtlich, schon bald eine Lösung zu finden. Ob das jüngste Gespräch schon ein Durchbruch war, werde sich kommende Woche zeigen, sagte Asmussen dem "Handelsblatt" zufolge. "Ich bin aber hoffnungsvoll, dass es ein Weihnachtsgeschenk geben wird", fügte er hinzu.

Nach dem Treffen hatte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärt, eine Lösung noch vor dem EU-Gipfel am 19. und 20. Dezember sei möglich. Andere Länder zeigten sich dagegen skeptischer. Strittig ist vor allem, wer am Ende den Daumen über pleitebedrohte Institute senken darf und wie Rettungsmaßnahmen genau finanziert werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...