Die Wiener Staatsanwaltschaft hat das Büro von Raiffeisen-Bank-International-Chef Karl Sevelda durchsucht. Hintergrund sind Ermittlungen nach einem Verkauf von Teilen des in Familienbesitz stehenden Rohstoffhändlers DCM Decometal - möglicherweise unter ihrem tatsächlichen Wert, sagte ein Sprecher der Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Sevelda war zwischen 1998 und 2011 Vorsitzender der Herbert-Depisch-Stiftung, in deren Besitz die Firma steht. Bei der Razzia am Montag seien die Büros von Sevelda und drei weiteren Personen an verschiedenen Orten durchsucht worden, sagte der Sprecher. Die Bank selbst stehe nicht unter Verdacht.
Sevelda wies die Anschuldigungen zurück. „Da ich zum Zeitpunkt, auf den sich die Vorwürfe der anonymen Anzeigen beziehen, weder eine Funktion im Stiftungsvorstand der Herbert-Depisch-Privatstiftung hatte noch innerhalb des RBI-Vorstandes zuständig war, entbehrt der Verdacht jeglicher Grundlage.“
Die Ereignisse, die die Ermittlungen ausgelöst hatten, hätten vor allem 2012 stattgefunden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Sevelda steht seit Juni an der Spitze der Raiffeisen-Osteuropatochter, nachdem sein Vorgänger Herbert Stepic seinen Stuhl im Zuge der Affäre über seine Geschäfte in Steueroasen geräumt hatte.