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Bundesbank will kein Gold mehr in Paris lagern
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Herr Gauweiler, am Mittwoch will die Bundesbank ein Konzept vorlegen, dass Auskunft darüber geben soll, wo in Zukunft die Goldreserven gelagert werden sollen. Glauben Sie, dass es tatsächlich zu einer umfangreichen Darlegung kommen wird?
Peter Gauweiler: Die Bundesbank hat hier eine Bringschuld. Sie muss klar machen, dass sie sich bei der Bilanzierung der immer noch im Ausland gelagerten deutschen Goldbestände in Zukunft an die Vorgaben des Bundesrechnungshofs hält.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was könnten die Beweggründe der Bundesbank sein, nun Stellung zu beziehen?
Peter Gauweiler: Das weiß ich nicht. Sie wird vor allem deutlich machen wollen, dass die von ihr im Ausland gelagerten deutschen Goldreserven überhaupt noch da sind, nicht verliehen wurden und sich nicht in bloße Goldforderungen aufgelöst haben, also nur noch Papiergold sind.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Birgt eine konkrete Veröffentlichung bezüglich der Zukunft der Lagerung der Goldreserven nicht auch ein Risiko?
Peter Gauweiler: Nein. Angesichts der Tatsache, dass die Bundesbank nach den Feststellungen des Bundesrechnungshofs bei der Bilanzierung der im Ausland gelagerten deutschen Goldreserven jahrelang gegen Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung verstoßen hat, ist zur Wiedergewinnung des Vertrauens der Bevölkerung eine glaubwürdige öffentliche Darstellung der Aufbewahrung und Prüfung der deutschen Goldbestände unabdingbar.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Die Bundesbank soll mittlerweile planen, die Goldreserven aus Paris gänzlich abzuziehen. Elf Prozent der deutschen Goldbestände lagern in der Banque de France. Begrüßen Sie diese Vorgehensweise?
Peter Gauweiler: Ja, unbedingt. Allerdings wäre es zur Vermeidung von Missverständnissen mit Paris besser gewesen, die Bestände in London und New York entsprechend zeitgleich ebenfalls abzubauen.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Was macht New York oder London zu einem besseren Standpunkt für die die Goldbestände der Bundesbank?
Peter Gauweiler: Nichts. Die Standorte sind schlechter als in Deutschland, da es der Bundesbank nach eigenem Bekunden bisher verwehrt ist, die jährlichen Prüfungen dieser Bestände so durchzuführen wie in ihrem Tresor in Frankfurt. Das mit einer Goldverwahrung im Ausland für die deutsche Währungsreserve eingegangene Logistik-, Transfer- und Herausgaberisiko ist mit diesem Hinweis noch gar nicht erfasst.
Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Hat die Bundesbank überhaupt genug Flächen zur Lagerung des zurückgeholten Goldes?
Peter Gauweiler: Insgesamt geht es um 2000 Tonnen Gold zusätzlich. Eine Tonne Gold entspricht einem Quader von 40 Zentimetern. Das sollte zu schaffen sein.
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