Politik

EU knöpft sich Frankreich vor: Hollande muss Sparkurs einleiten

Wahrungskommissar Olli Rehn hat einen ungewohnt scharfen Ton in Richtung des französischen Premiers Hollande angeschlagen. Frankreich müsse „unnachgiebig“ an seinem Sparplan festhalten. Die Staatsverschuldung sei mit 90 Prozent des BIP zu hoch.
18.01.2013 15:22
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Knallhart: EU treibt Privatisierung des Wassers in Europa voran

Es sei ein Missverständnis, wenn Frankreich glaubte, jetzt mit  dem Sparen aufzuhören zu können. Die Franzosen müssen ihre Neuverschuldung für das Jahr 2013 auf drei Prozent reduzieren. Angesichts von schwachen Wirtschaftsprognosen, die ein Wachstum von 0,8 Prozent für das laufende Jahr voraussagen, müsse Frankreich „unnachgiebig an seinen Sparzielen festhalten“, sagte Rehn in einem Interview mit Le Figaro.

In Europa ist eine Debatte über den weiteren Weg aus der Schuldenkrise entfacht. Während die EU darauf besteht, den bisherigen Kurs mit Reformen und harten Sparmaßnahmen fortzusetzen, ist der IWF der Meinung, die Sparpolitik der EU bremse das Wirtschaftswachstum der Eurozone aus. Der Währungsfonds fordert daher den Übergang zu einer Wirtschaftspolitik, die gezielt finanzielle Anreize für Wachstum setzt.

Dies sieht der EU-Währungskommissar ganz anders. Angesichts einer „hohen“ Staatsverschuldung Frankreichs von 90 Prozent des BIPs sei der Zeitpunkt noch nicht gekommen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen durch den Staat zu fördern. Dies seien zwar „mutige Schritte“, aber sie „lieferten nicht die Antworten auf sämtliche Fragen“ in einer wirtschaftlichen Zeit, die noch immer von Schwankungen geprägt ist.

Weitere Themen:

China: Neue Zahlen zeigen schwächstes Wachstum seit zehn Jahren

Warnung an Facebook-User: Löschen Sie Ihre Suche!

OECD: Deutschland ist Geldwäsche-Paradies

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...