Finanzen

Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnt vor Börsen-Crash

Lesezeit: 1 min
03.06.2013 10:25
Es gibt keine wirtschaftliche Erholung. Dennoch treibt die lockere Geldpolitik der Zentralbanken die Aktienkurse auf Rekordhöhen. Die BIZ warnt daher vor der Blasenbildung.
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich warnt vor Börsen-Crash

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Die Märkte stünden unter dem Fluch der Zentralbanken der Welt, so die Bank für International Zahlungsausgleich (BIZ). Das billige Geld treibe die Aktienpreise auf Rekordhöhen, obwohl es überhaupt keine wirtschaftliche Erholung gebe.

Die fortgesetzte Geldschwemme einiger großer Zentralbanken in den vergangenen Monaten habe „den Marktteilnehmern geholfen, Zeichen eines weltweiten Abschwungs zu verdrängen“, zitiert die FT aus dem aktuellen Quartalsbericht der BIZ, der sogenannten Zentralbank der Zentralbanken.

Die Baseler Institution kritisiert vor allem die im April angekündigten Pläne der japanischen Zentralbank, die Geldbasis des Yen durch extremes Gelddrucken zu verdoppeln. Diese neue Phase der lockeren Geldpolitik sehe man auch in Europa, wo die EZB den Leitzins auf historisch niedrige 0,5 Prozent gesenkt hat.

Die weltweite Geldschwemme habe die Aktienkurse in die Höhe schießen lassen. Sogar in Europa gingen die Kurse nach oben – trotz Rezession und trotz der Bankenkrise in Zypern. Das Verhalten der Investoren werde von den Zentralbanken bestimmt, so die BIZ.

Die Zentralbanker selbst, deren Ziel es ja gerade war, den Börsenkursen Auftrieb zu geben, haben in den letzten Monaten vor zu viel Optimismus gewarnt. Sowohl der Chef der US-Zentralbank Federal Reserve als auch der britische Zentralbank-Chef, haben öffentlich davor gewarnt, dass ihre Politik zur Blasenbildung führen könnte (zuletzt hier). Doch die Zentralbanker befinden sich in einem Dilemma: Ein Ende der Geldschwemme würde sofort eine weltweite Rezession herbeiführen.

Beim Treffen der G7-Finanzminister im Mai sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, dass auch die Finanzminister „zunehmend besorgt“ seien über „den relativen hohen Bestand an Liquidität“ (hier).

US-Staatsanleihen hatten im Mai den schlechtesten Monat seit zwei Jahren, denn es gab Gerüchte, die Federal Reserve könnte ihre Anleihekäufe allmählich zurückfahren. Die Preise für Anleihen würden dann einbrechen. Zudem müsste die US-Regierung dann wieder deutlich höhere Zinsen zahlen, wenn sie Anleihen ausgibt. Doch aufgrund des extremen Ausmaßes der US-Schulden würde dies sofort zum Staatsbankrott führen.


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