Deutschland

Kartellamt: Massive Bedenken bei Online-Videothek von ARD und ZDF

Das Kartellamt fährt ARD und ZDF in die Parade: Der geplante gemeinsame Verkauf von Videos ist ein Kartell. Außerdem kritisiert die Behörde: Der Nutzer soll für etwas zahlen, was sie zuvor schon durch die GEZ finanziert haben.
11.03.2013 13:50
Lesezeit: 1 min

Das Bundeskartellamt hat massive Bedenken gegen die geplante Online-Videothek Germany’s Gold von ARD und ZDF. Die angebotenen Inhalte seien „gebührenfinanziert und verursachen bereits deshalb eine erhebliche Wettbewerbsverfälschung“, sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. Eine weitere Beeinträchtigung des Wettbewerbs auf dem Markt durch ARD und ZDF könne nicht hingenommen werden.

Mehrere ARD- und ZDF-Gesellschaften gründeten im April 2012 zusammen mit weiteren Unternehmen die Online-Plattform Germany’s Gold. „ARD und ZDF treten als Unternehmer und Wettbewerber auf dem Markt für Video-On-Demand auf und müssen ihre Produkte deshalb auch wie andere Unternehmen unabhängig voneinander vermarkten“, so Mundt. Doch stattdessen koordinierten sie die Preise und die Auswahl der Videos miteinander.

Die gemeinsame Vermarktung von entgeltlichen Videos im Internet durch ARD und ZDF hätte jedoch nicht nur eine Koordinierung der Preise und der Verfügbarkeit der Videos zur Folge. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass alternative Plattformen keinen oder nur begrenzten Zugang zu den Videos erhalten werden. Die generelle Frage, ob die Erhebung eines Entgeltes für die Nutzung von Inhalten, die bereits über Gebühren finanziert wurden, gerechtfertigt ist, sei jedoch „keine kartellrechtliche Frage“, so Mundt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...