Politik

IWF droht mit Stopp der Zahlungen für Griechenland

Der IWF erhöht den Druck auf die EU. Dabei geht es um eine neue Finanzlücke von bis zu vier Milliarden Euro. Kommen die Europäer nicht dafür auf, will der IWF die Zahlungen der Hilfsgelder an Griechenland stoppen.
21.06.2013 09:22
Lesezeit: 1 min

Zurzeit befindet sich die Troika wieder in Griechenland. Angesichts der aktuellen Regierungskrise hinsichtlich der Schließung des öffentlichen TV-Senders ERT gab es in den vergangenen Tagen bereits Kritik von dem Dreiergestirn. Doch auch die Troika selbst ist gespalten, was wiederum Auswirkungen auf die Rettungsgelder für das Land hat.

Nachdem der IWF harsche Kritik von Seiten der EU einstecken musste, das sich letztere von den Lügen-Bekenntnissen des Internationalen Währungsfonds distanzieren wollte, spielt nun der IWF seine Karten aus. Dabei geht es um eine neuerliche Finanzlücke von drei bis vier Milliarden Euro, die in Griechenland geschlossen werden muss. Diese war entstanden, weil sich mehrere europäische Zentralbanken geweigert hatten, griechische Anleihen in ihren Portfolios zu erneuern.

Der IWF droht nun, seine nächsten Hilfszahlungen an Griechenland zu stoppen, wenn die Regierungschefs der Eurozone die neue Finanzlücke nicht schließen, zitiert die FT EU-Beamte. Auch für die Verzögerung bei den Privatisierungen in Griechenland seien die Eurozonen-Chefs mitverantwortlich. Ein äußerst schlechter Zeitpunkt für Geldnot in Griechenland. Mit Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen im September, dürfte die Bundesregierung jedoch versuchen, neue Gelder für Griechenland nicht zum Thema werden zu lassen.

Dem IWF-Regeln zufolge können nur Gelder fließen, wenn die Finanzierung eines Landes für zwölf Monate Sichergestellt sei. Der IWF selbst hat den Bericht der FT dementiert und darauf verwiesen, dass Griechenland schon große Fortschritte gemacht hätte.

Doch die wackelige Auszahlung der nächsten Tranche ist nur eins der akuten Probleme, mit dem das Land derzeit kämpft. Die Regierung um Samaras droht, auseinander zu fallen. „Ich liebe Griechenland, aber ich erwarte endlich den Tag, an dem wir eine Pressekonferenz halten, bei der Griechenland keine Rolle spielen wird. Und ich warte auf einen Sommer, in dem wir keine griechische Krise haben“, so Währungskommissar Olli Rehn.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...