Politik

Analyse: Bankenunion treibt Großbritannien aus der EU

Lesezeit: 1 min
12.07.2013 02:17
Die Brüsseler Pläne zur Zukunft des Bankensektors nehmen EU-Institutionen zur Bewältigung der Eurokrise in Anspruch. Nicht-Eurostaaten wie Großbritannien fürchten daher, dass EU-Verträge und Institutionen einseitig zugunsten der Eurozone umgedeutet werden.
Analyse: Bankenunion treibt Großbritannien aus der EU

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Vorschlag der EU-Kommission zur einheitlichen Abwicklung maroder Banken in der Eurozone (SRM) stößt nicht nur in Deutschland auf Ablehnung. Auch die EU-Länder außerhalb der Eurozone kritisieren, dass eine EU-Abwicklungsbehörde gegen geltende EU-Verträge verstoßen würde.

Großbritannien und andere Nicht-Eurostaaten fürchten, der Brüsseler Plan zur einheitlichen Abwicklung könne einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen, sagt der Think-Tank Open Europe. Denn es bestehe das Risiko, dass die Institutionen der EU künftig für Ziele eingesetzt werden, die nur der Eurozone dienen, nicht aber den anderen Ländern der EU.

Sogar Deutschland hatte argumentiert, dass der Vorschlag der EU-Kommission eine Änderung der EU-Verträge notwendig mache (mehr hier). Der britische Premier David Cameron denkt ähnlich. Zudem sieht er in Vertragsänderungen eine Gelegenheit für Großbritannien und andere Länder ohne den Euro, den gemeinsamen Binnenmarkt trotz verschiedener Währungen zu erhalten und zu sichern.

Doch es besteht die Gefahr, dass die Bedeutung der bestehenden Verträge und die EU-Institutionen ohne Vertragsänderungen einfach zum Vorteil der Eurozone ausgelegt werden. Diese Vorgehensweise beim SRM könnte dann auf andere Politikfelder übertragen werden, bei denen die Eurozone gegenüber den Nicht-Eurostaaten ebenfalls bevorzugt würde.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Uranmunition für die Ukraine: Kriegsverbrechen mit Ansage

Das britische Verteidigungsministerium hat bestätigt, dass Großbritannien zusammen mit den Challenger 2 Panzern Munition mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Der nächste Dominostein? Märkte wetten auf Pleite der Deutschen Bank

Die Rettung der Credit Suisse war nur der erste Dominostein in der Bankenkrise. Die Finanzmärkte haben sich jetzt auf die Deutsche Bank...

DWN
Politik
Politik Raketen unter dem Radar: Steht ein neues atomares Wettrüsten bevor?

Russland und die USA haben mehrere Abkommen zur gegenseitigen Kontrolle ihrer Kernwaffen aufgekündigt. Eine gefährliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Energie, Inflation und Fachkräftemangel belasten die Gastronomie-Branche

Die Gastronomie hat sich kaum vom Lockdown-Schock erholt, da ziehen schon die nächsten Gewitterwolken am Himmel auf. Steigende...

DWN
Technologie
Technologie Wärmepumpe soll zum Standard in Neubau- und Altbauten werden

Ab 2024 sollen Wärmepumpen Öl- und Gasheizungen ersetzen. Die Pläne sorgen für Verunsicherungen bei Hauseigentümern. Dieser Beitrag...

DWN
Finanzen
Finanzen Damoklesschwert Goodwill in DAX-Unternehmen

Die Höhe der durch die DAX-Unternehmen ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte hat in den 14 Jahren seit der Finanzkrise sehr stark...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Brasilien verzichten im Handel auf den Dollar

China erzielt einen weiteren Erfolg gegen den US-Dollar. Der Handel mit Brasilien soll künftig nur noch in den Währungen der beiden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mohn-Anbau-Verbot in Afghanistan: Europa besorgt wegen Fentanyl

Das Anbauverbot von Mohn in Afghanistan führt in Europa zu einem Mangel an Heroin. Drogenabhängige könnten nun auf das viel...