Seit Ende Januar rückt die Krise im europäischen Finanzsektor wieder in den Vordergrund. Sowohl Italien als auch die Niederlande müssen Milliarden in einzelne Banken pumpen. Erst vergangene Woche wurde deutlich, dass die Niederlande den Finanzkonzern SNS Reaal verstaatlichen muss (hier). Nun drohte am Dienstagabend auch noch die Ratingagentur Fitch mit dem Entzug der Top-Note AAA.
Fitch senkte den Ausblick auf negativ und begründete die Entscheidung mit Problemen auf dem Immobilienmarkt und im Bankensektor, so Reuters. Diese würden die niederländische Wirtschaft belasten. Moody’s warnte ebenfalls davor, dass die Verstaatlichung der SNS Reaal sich negativ auf die anderen Banken des Landes auswirken könnte.
Auch auf europäischer Ebene würde ein Downgrade der Niederlande nicht ohne Auswirkungen bleiben. Neben Deutschland und Frankreich zählen die Niederlande zu den drei wichtigsten Ländern, wenn es um das Rating des neuen Rettungsschirms ESM geht. Zuletzt büßte der ESM sein Top-Rating bei der Ratingagentur Moody’s ein, nachdem es zu einer Herabstufung Frankreich Anfang Dezember kam (hier).
Doch die niederländische SNS ist derzeit nicht die einzige Bank in Europa, die in Schwierigkeiten geraten ist. Auch die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena benötigt milliardenschwere Finanzhilfen und hat zudem einen Skandal um die Rolle der italienische Zentralbank und deren damaligen Chef und heutigen EZB-Chef Mario Draghi ausgelöst (hier). In Deutschland hatten in den vergangenen Tagen die Deutsche Bank und die Commerzbank einen massiven Gewinnverlust mitgeteilt (mehr hier).