Politik

Juncker: Scheitern des EU-Gipfels wäre desaströs

Lesezeit: 1 min
07.02.2013 09:10
Luxemburgs Premier Juncker warnt vor Einsparungen bei wichtiger EU-Politik. Kürzungen im Brüsseler Budget seien den Menschen schwer vermittelbar. Ein Scheitern der Haushaltsberatungen hätte dramatische Folgen.
Juncker: Scheitern des EU-Gipfels wäre desaströs

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell:

Revolution gescheitert: Tunesischer Ministerpräsident kündigt Neuwahlen an

Der Ratsvorsitzende Hermann Van Rompuy wird am Donnerstag den Führern der EU-Mitgliedstaaten seine letzten Vorschläge zum EU-Budget unterbreiten. Man würde auch relativ zügig zu einer Einigung kommen, wenn man vernünftig wäre, sagte Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker dem DLF, und der frühere Chef der Euro-Gruppe fügt hinzu: „Weil wir aber nicht vernünftig sind, wird das etwas länger dauern.“

Für den Premier sind Budgetverhandlungen „nicht nur ein Zahlenspiel“, sondern eine ernste Sache. Es gehe schließlich um wichtige inhaltliche Politik. „Wenn wir drastisch kürzen, dann müssen wir den Menschen auch erklären, auf welche Politiken, die verabredet sind, wir verzichten“, sagte Juncker. Auch die wichtigsten Fraktionen des EU-Parlaments haben größeren Kürzungen im Haushalt eine Absage erteilt (mehr hier).

Eine weitere Kürzung bei der Agrarpolitik etwa hält der luxemburgische Premier für unmöglich, denn es gehe darum, in Europa die Ernährung sicherzustellen. Sonst werde Europa „abhängig von den Nahrungsmitteln der anderen“, sagte Juncker.

Auch bei der Bürokratie, die 6 Prozent des EU-Budgets ausmacht, warnt Juncker vor Einsparungen. Die EU-Beamten haben gerade gegen Kürzungen in der Verwaltung gestreikt (mehr hier).

Zu Recht gebe es zum Beispiel oft Beschwerden darüber, dass es zu wenige deutsche Übersetzungen von EU-Dokumenten gebe, so Juncker. Er sei hier für Einsparungen offen, doch müsse man dann auch die Konsequenzen tragen. „Ich als Luxemburger habe kein Problem damit, deutsche, französische oder englische Dokumente zu lesen“, so Juncker. Die anderen aber schon.

Weitere Themen

Mario Draghi unter Druck: Die Einschläge kommen näher

Obama beruhigt sich selbst: Rekordschulden geraten erst in zwei Jahren außer Kontrolle

Merkel ruft Hollande zur Ordnung: Weichspülung des Euro ist keine Lösung


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Kommt die Wegzugsbesteuerung für deutsche Fondsanleger? Neues Hindernis gegen die Abwanderung ins Ausland beschlossen
23.11.2024

Eine geplante Wegzugsbesteuerung bei Investmentfonds soll zunehmende Abwanderung von Geld und Fachkräften aus Deutschland stoppen! Wie die...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
23.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
23.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Panorama
Panorama 2050: Was erwartet Kinder in der Zukunft?
23.11.2024

Klimawandel, technologische Entwicklungen und demografische Veränderungen werden das Aufwachsen von Kindern in der Zukunft prägen, so die...

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...