Deutschland

Banken wollen mit Hammer-Gebühren Bargeld abschaffen

Lesezeit: 1 min
22.04.2013 03:31
Wer in Deutschland kein Bank-Konto hat, wird vom wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen. Denn die Banken verlangen enorme Gebühren für Bareinzahlungen. Statt diese unsittlichen Gebühren einfach abzuschaffen, wollen EU und Regierung die Bürger zwingen, Bank-Kunden zu werden.
Banken wollen mit Hammer-Gebühren Bargeld abschaffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Vorschlag der SPD, per Gesetz allen Deutschen ein Girokonto zu ermöglichen, wurde am Freitag im Bundestag abgelehnt. Die SPD hatte argumentiert, es könne nicht sein, dass 670.000 Deutsche kein Konto haben (mehr hier). Der Kampf für das Girokonto ist aber gleichzeitig auch der Kampf gegen das Bargeld.

Es sind in Deutschland vor allem arme Leute, die kein Konto haben. Und dabei ist der Verzicht auf das Konto geradezu ein Luxus. Denn für diejenigen Leute, die nur Bargeld nutzen, sind die damit verbundenen Kosten enorm.

So kostet etwa bei der Sparkasse Trier eine Bareinzahlung für sie als Nichtkunden mindestens 10 Euro. Bei der Münchener Sparkasse zahlt man 12 Euro und bei der Baden-Württembergischen Bank sogar 15 Euro. Bei einigen Banken, etwa der Berliner Volksbank, ist es überhaupt nicht möglich, Bargeld auf Konten anderer Banken einzuzahlen.

Diese massiven Kosten und Komplikationen zwingen den Bürger praktisch dazu, ein Konto zu führen. Die meisten Vermieter, Telefonanbieter, Energiekonzerne oder Arbeitgeber verlangen nämlich, dass das fällige Geld auf ihr Konto eingezahlt wird. Auf Bargeldverkehr lassen sie sich nicht ein. Ohne ein eigenes Konto ist man daher vom wirtschaftlichen Leben in Deutschland ausgeschlossen.

Zwar gibt es in Deutschland etwa ein Recht auf die Grundversorgung mit Fußball durch die Öffentlich-Rechtlichen (mehr hier). Doch ein Recht auf die Grundversorgung mit Zahlungsverkehr gibt es nicht. Vielmehr nehmen die Banken den Bürgern enorme Gebühren ab.

Die SPD fordert nun aber nicht, dass diese Gebühren gesenkt werden. Stattdessen fordert sie, dass jeder ein Konto haben soll. Denn es geht den Genossen in Wirklichkeit gar nicht darum, den kleinen Leuten zu helfen. Vielmehr wollen sie den Geldverkehr aller Deutschen kontrollieren. Deshalb sollen wir alle zum Führen eines Kontos gezwungen werden.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...