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Bundeswehr-Drohne: 1,3 Milliarden Euro für gescheiterte Entwicklung

Lesezeit: 2 min
01.05.2013 00:41
1,3 Milliarden Euro an Steuergeldern sind in die deutsche Eigenentwicklung einer Drohne gesteckt worden. Trotz dieses gigantischen Aufwands ist das Gerät technisch nicht ausgereift. Daher will die Bundesregierung nun Gerät aus den USA kaufen. Wozu man das Zeug wirklich braucht, weiß keiner.
Bundeswehr-Drohne: 1,3 Milliarden Euro für gescheiterte Entwicklung

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Die geplante Produktion der neuen Drohnen „Eurohawk“ wird mindestens 600 Millionen Euro teurer werden als geplant. Die Zulassung der Drohnen steht in Frage. Selbst der US-Prototyp läuft Gefahr, keine Zulassung zu erhalten. 1,3 Milliarden Euro Steuergelder drohen zu verpuffen.

2011 erhielt das Joint Venture aus EADS und Northrop Grumann den Auftrag zur Entwicklung und Bereitstellung der so genannten Eurohawk-Drohne. Die Luftwaffe selbst war und ist überaus überzeugt von dem Projekt:

Plakativ ausgedrückt: Der Euro Hawk ist das ‚Ohr der Truppe‘, weil er sich auf jede, noch so kleine Funk-Nachricht entlang seiner programmierten Flugroute aufschalten kann.

Die Reichweite soll bei über 20.000 Kilometern liegen, bei knapp 30 Stunden ununterbrochener Flugdauer. Damit sei er in der Lage, „ wie ein riesiger Datenstaubsauger ein hohes Maß aufgenommener Daten aus einem Einsatzraum über Satellit nach Deutschland (und zurück) zu transportieren“, so die Luftwaffe.

Bisher hat das Projekt Eurohawk jedoch schon 1,3 Milliarden Euro an Steuergeldern verschlungen. Doch um überhaupt irgendwann zum Einsatz kommen zu können, drohen erhebliche Mehrkosten. Dabei geht es um die Zulassung der Drohnen. Bis zu 600 Millionen zusätzliche Euro müssten investiert werden, berichtet die Schleswig-Holsteinische Zeitung.

Dies bestätigt auch das Antwortschreiben des Parlamentarischen Verteidigungssekretärs Thomas Kossendey: „Es ist zutreffend, dass zum Erwirken einer Muster- und Verkehrszulassung für die Eurohawk-Serie (...) mögliche, nicht unerhebliche Mehrkosten identifiziert wurden“. Der SPD-Verteidigungspolitiker Hans-Peter Bartels hatte eine entsprechende Anfrage gestellt.

Das Problem: Dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung zufolge kann derzeit ein möglicher Zusammenstoß zwischen einem Eurohawk und Passagier-Flugzeugen nicht ausgeschlossen werden. Es fehle die technische Dokumentation der Drohne. Derzeit werde abschließend geprüft, ob eine Beschaffung vor dem Hintergrund der Zulassungsproblematik zu rechtfertigen sei, so Kossendey. Selbst eine Zulassung für den US-Prototypen, der seit Ende 2011 im bayerischen Machning steht, ist nicht sicher. Außerdem sei die aktuelle Wirtschaftlichkeit des Eurohawks fragwürdig. Die USA hätten beispielsweise die Anschaffung der nahezu baugleichen amerikanischen Variante (Global Hawk) eingestellt.

In den vergangenen Jahren ist die Serien-Produktion des Eurohawks bereits mehrfach in Verzug geraten. Schon vor zwei Jahren sollte die erste neu gebaute Drohne auf dem Fliegerhorst Jagel bei Schleswig stationiert werden. Fünf Eurohawks wollte die Luftwaffe kaufen. Nun hat das Verteidigungsministerium erst einmal drei US-Dohnen des Typs Sensenmann (MQ-9 Reaper) im Wert von fast 40 Millionen Euro bestellt (hier).

Damit droht erneut ein von den Steuerzahlern finanziertes Projekt zu einem Fass ohne Boden zu werden. Über 1,3 Milliarden Euro für ein Projekt, das äußerst umstritten ist und aufgrund unzureichender Technik sogar zu einer Gefahr für die Bürger wird.

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