Es ist fast so, als hätte es Draghis Ankündigung des neuen Anleihekauf-Programms (OMT) nie gegeben. Die Eurokrise hat mit aller Macht zurückgeschlagen. Was sich am Dienstag bereits angekündigt hatte, zeigte sich am Mittwoch schon in den ersten Handelsstunden: Massive Turbulenzen an den europäischen Märkten.
So haben beispielsweise die Zinssätze für portugiesische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren am Mittag die 8-Prozent-Marke durchstoßen (hier). Und für fünfjährige Anleihen werden durchschnittlichen wieder 7,16 Prozent verlangt. Aber auch in Irland, Spanien, Italien und Griechenland kletterten die Renditen für die Bonds deutlich nach oben. Für deutsche Anleihen, finnische und niederländische ging es hingegen wieder nach unten.
Kurzum – alles wie vor etwa einem Jahr.
So kämpft beispielsweise auch Griechenland erneut mit einer Regierungskrise und kann die Bedingungen der Troika nicht erfüllen (hier). Und in Portugal verabschieden sich gerade in Folge der anhaltenden Proteste die Minister aus ihren Ämtern (mehr hier).
Entsprechend sackten die Leitindizes in den ersten Handelsstunden deutlich ab. Der Dax gab zwischenzeitlich um 129,83 Punkte nach, der französische CAC 40 sackte um 60,50 Zähler ab. Ähnlich schlecht sieht es derzeit beim FTSE MIB (-2,03%), beim portugiesischen PSI 20 (-5,32%) oder auch beim spanischen IBEX 35 (-3,04%) aus.
Bei den Banken ein noch dramatischeres Bild, da drei große europäische Banken auch noch am Dienstagabend von der Ratingagentur S&P herabgestuft wurden (hier). Der europäische Branchenindex liegt derzeit etwa bei einem Minus von 2,47 Prozent. Die Aktien der portugiesischen Banken verzeichneten Verluste im zweistelligen Bereich.
Diese Turbulenzen und die nicht absehbaren Entwicklungen in Ägypten haben auch dazu geführt, dass Deutschlands größter Wohnungsvermieter den für Mittwoch geplanten Börsengang bis auf weiteres verschoben hat. Als Grund nannte das Unternehmen Deutsche Annington in einer Mitteilung die anhaltend ungünstigen Marktentwicklungen.