Politik

Fukushima: Radioaktive Welle rollt auf US-Westküste zu

Untersuchungen bestätigen: Im März wird die erste große Welle mit radioaktiv verseuchtem Wasser die US-Westküste erreichen. Ein Nuklearexperte fordert dringend Messungen von Meeresfrüchten und Fischen.
10.11.2013 16:19
Lesezeit: 1 min

In den USA machen sich immer mehr Menschen Sorgen, welche Auswirkungen die Katastrophe von Fukushima auf die US-Westküste haben wird.

In Japan sind die Folgen bereits sichtbar: Schmetterlinge sind deformiert. Die Fischindustrie in der Region wurde heruntergefahren. Dutzende Arten sind aufgrund hoher radioaktiver Werte nicht mehr zum Verzehr geeignet. 160.000 Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben und werden dort auch nicht mehr zurückkehren.

Kerningenieur Arjun Makhijani, Präsident des Instituts für Energie- und Umweltforschung, bestätigte, dass Meeresströmungen radioaktives Wasser an die Westküste schwemmt, berichtet ABC. 300 Tonnen verseuchtes Wasser werden in Fukushima jeden Tag in den Pazifischen Ozean abgelassen. Irgendwann wird es die USA erreichen.

Nach einer Studie in der Zeitschrift Deep Sea Research 1 wird es im März soweit sein. Dann wird die Welle auf die US-Westküste treffen. „Wir müssen Lebensmittel besser überwachen. Ich glaube nicht, dass der US-Umweltschutz und die Lebensmittelbehörde einen guten Job machen“, so Makhijani.

Das wichtigste sei jetzt die Überwachung der Lebensmittel auf Radioaktivität, so Madhijani.

Währenddessen sorgt man sich weiter um die Aufräumarbeiten in Fukushima (mehr hier).

Obwohl die erste Welle im März erwartet wird, gibt es bereits Anzeichen von Folgen der Atomkatastrophe. Anhand von Messstationen in den USA kann man bereits die Erhöhung von radioaktiver Strahlung beobachten, berichtet Globalresearch. Außerdem gebe es 28 Anzeichen, dass Nordamerika von der Fukushima-Katastrophe bereits betroffen wurde.

So wurden etwa vor Alaska bei Eisbären, Robben und Walrossen Fellverlust und offenen Wunden vermerkt.

Eine Epidemie unter Seelöwen alarmiert die Wissenschaftler. So sind vor Südkalifornien rund 45 Prozent aller Jungtiere gestorben.

Entlang der kanadischen Westküste erkranken Fische aus unbekannter Ursache. Sie bluten aus Kiemen, Bäuchen und Augäpfeln.

Es wird prognostiziert, dass sich die Radioaktivität der Küstengewässer vor der US-Westküste in den nächsten fünf bis sechs Jahren verdoppeln wird.

In Kalifornien fanden Wissenschaftler bei einem Test heraus, dass 15 von 15 Blauflossen-Thunfischen mit Strahlung aus Fukushima kontaminiert waren.

BBC News berichtete kürzlich, dass Strahlung rund um Fukushima sind „18 Mal höher“ ist als bisher angenommen.

Es wird geschätzt, dass bis zu 100 Mal so viel radioaktive Strahlung durch Fukushima im Ozean freigesetzt wurde wie während der gesamten Katastrophe von Tschernobyl.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Abnehmspritzen: Wie Ozempic, Wegovy und Co. in den Fokus von Kriminellen geraten
25.05.2025

Abnehmspritzen wie Ozempic und Wegovy sind gefragt wie nie – doch die Schattenseiten nehmen zu. Kriminelle nutzen die Situation aus. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt und Mittelstandsfinanzierung: Wie Unternehmer in Unternehmer investieren
25.05.2025

Der Kreditmarkt wandelt sich: Immer mehr Mittelständler finanzieren sich abseits der Banken – private Investoren schließen die Lücke....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Diesel-Preisvergleich: Neue Plattform zeigt, wie viel Diesel wirklich kostet
25.05.2025

Kraftstoffpreise im Transportsektor sind ein Mysterium – oft verschleiert, manipuliert oder schlicht falsch verstanden. Ein Start-up will...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führen im Blindflug: Warum Unternehmen jetzt entschlossener handeln müssen
25.05.2025

Geopolitik, Digitalisierung, Rezessionsangst – Unternehmen stehen unter massivem Druck. Doch wer auf alte Strategien setzt, verliert....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie London und Brüssel ihre Beziehung neu beleben wollen
25.05.2025

Brüssel und London nähern sich nach Jahren des Stillstands wieder an. Ein neues Partnerschaftsabkommen soll gemeinsame Interessen...

DWN
Immobilien
Immobilien Sturm auf Russlands Wohnimmobilienmarkt: Kaufen wie Mieten wird unerschwinglich
25.05.2025

Der russische Wohnungsmarkt gerät zunehmend unter Druck: Mit der drastischen Anhebung der Leitzinsen, dem Auslaufen staatlicher...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps nächstes Vermächtnis: Eine weltweite Spikeflation mit Ansage
24.05.2025

Trumps Handelskriege, Machtspiele und Geldflüsse aus dem Nahen Osten treiben nicht nur die Inflation – sie könnten eine explosive...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ist die Energiewende am Ende? Wie die Pläne von Wirtschaftsministerin Reiche alles ändern könnten
24.05.2025

Neue Prioritäten im Wirtschaftsministerium unter Katherina Reiche – In der Energiepolitik ist ein radikaler Kurswechsel angekündigt:...