Finanzen

EU macht Rückzieher: ESM darf Banken nicht retten

Strauchelnde Staaten weiterhin Großteil der Finanzhilfen für ihre nationalen Banken selbst zahlen oder in Form von Garantien für Gelder aus dem ESM haften. Damit veschärft sich die Lage für Spanien, das wegen seiner Banken mehr Geld brauchen könnte. Auch für Irland ist die Entwicklung unerfreulich.
14.01.2013 10:36
Lesezeit: 1 min

Aktuell:

Wie die ARD mit Audi Schleichwerbung macht

Irlands Wunsch, während der EU-Ratspräsidentschaft eine direkte Rekapitalisierung seiner Banken über den ESM voran zu bringen und dadurch den eigenen Schuldenberg massiv zu verringern, droht erneut zu scheitern. Der aktuelle Entwurf zum Thema ESM und Bankenrettung, der der FT vorliegt, sieht vor, dass der ESM keine direkte Bankenrettung vornehmen wird. Demnach müssten die strauchelnden Länder entweder zu einem Großteil neben dem ESM weiterhin selbst Geld in insolvente Banken pumpen oder Garantien für Kredite übernehmen, um den ESM vor Verlusten zu schützen.

Die ursprüngliche Idee, durch die direkte Rekapitalisierung der angeschlagenen Banken über den ESM den Teufelskreis zwischen insolventen Banken und strauchelnden Ländern zu durchbrechen, ist damit vom Tisch. Wie Spanien hoffte auch Irland dadurch, die eigenen Schulden reduzieren und somit die Zinssätze senken zu können.  Von dem 85 Milliarden Euro schweren Rettungspaket flossen fast 65 Milliarden in irische Banken (hier). Die Schulden des Landes belaufen sich auf insgesamt etwa 180 Milliarden Euro (mehr hier). Eine rückwirkende, direkte Rekapitalisiserung der Banken über den ESM würde die Schulden des Landes um fast ein Drittel reduzieren, da die Finanzhilfe für die Banken nicht mehr vom Staat selbst getragen werden müssten.

Ein Sprecher der irischen Regierung wollte sich bisher nicht zu dem neuen Entwurf, der von der Europäischen Kommission ausgearbeitet wurde,  äußern. Im Juni soll eine endgültige Entscheidung zu diesem Thema in der Eurozone getroffen werden. In der Vergangenheit wurde jedoch so oder so bereits mehrmals von Staats- und Regierungschefs eine Unterstützung Irlands beim Bankenproblem durch den ESM abgelehnt (mehr hier). Wenngleich es im vergangenen Sommer bei einem der vielen EU-Gipfel zunächst eine Zusage gab.

Weitere Themen

VW muss in Brasilien 400.000 Autos zurückrufen

Arbeitsagentur fürchtet Crash bei schwerer Rezession

Schleichwerbung: ZDF und ARD überschreiten schamlos alle Grenzen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Migration und Asylpolitik: Faesers Bilanz und die Kontroversen
01.04.2025

Nancy Faeser zieht Bilanz: Weniger Asylanträge, mehr Abschiebungen – die geschäftsführende Innenministerin ist zufrieden. Doch nicht...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...

DWN
Politik
Politik AfD holt in Umfrage auf: Union büßt nach Bundestagswahl stark ein
01.04.2025

Nach der Bundestagswahl verliert die Union in den Umfragen, während die AfD kräftig zulegt. Auch SPD und Grüne verzeichnen Rückgänge,...

DWN
Politik
Politik Bamf-Chef Sommer will radikale Asyl-Wende - Rücktritt gefordert
01.04.2025

Bamf-Chef Hans-Eckhard Sommer fordert eine radikale Wende in der deutschen Asylpolitik. Statt individueller Anträge plädiert er für eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-ETF-Vergleich: Wie Sie mit Europa-fokussierten ETFs Geld verdienen - und welche Europa-ETF sinnvoll sind
01.04.2025

Da die Trump-Administration die Unterstützung für die Ukraine zurückfährt, protektionistische Zölle erlässt und sich von der...

DWN
Politik
Politik Reform Arbeitszeitgesetz: 8-Stunden-Tag nicht mehr zeitgemäß?
01.04.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Von der Wirtschaft gibt es Zuspruch, die...

DWN
Politik
Politik Stephan Weil: Niedersachsens Ministerpräsident (SPD) zieht sich aus Politik zurück
01.04.2025

Stephan Weil beendet nach mehr als zwölf Jahren als Ministerpräsident von Niedersachsen seine politische Karriere. Mit einem klaren Kurs...