Deutschland

Hunderte Razzien: Rheinland-Pfalz kauft CD mit Konto-Daten

Rund 4 Millionen Euro zahlte die Landesregierung den anonymen Daten-Dieben. Dafür erhielt Finanzminister Kühl die Konto-Daten von 10.000 Bürgern. Diese stehen unter dem Verdacht, Zinsen nicht versteuert zu haben.
16.04.2013 13:28
Lesezeit: 1 min

Am Dienstagmorgen haben Steuerfahnder bundesweit hunderte Razzien durchgeführt. Ziel der Ermittler sind Bürger mit Konten in der Schweiz. Auslöser ist eine bisher geheime Daten-CD. Diese hatte der rheinland-pfälzische Finanzminister Carsten Kühl (SPD) Anfang des Jahres gekauft, berichtet Spiegel Online.

Das Material soll noch umfangreicher sein als die bisher bekannten Daten-CDs, die in den vergangenen Jahren gekauft wurden. Die CD soll Informationen von mehr als 10.000 Bankkunden mehrerer Schweizer Banken erhalten. Es handelt sich um die Credit Suisse, die ehemalige Clariden Leu und die Neue Aargauer Bank.

In den Daten gebe es zwar auch viele kleine Konten. Doch Finanzminister Kühl will mithilfe der Daten rund eine halbe Milliarde Euro einnehmen. Viele der bereits überprüften Konten seien von den Bürgern nicht in ihren Steuererklärungen deklariert worden, zitiert Spiegel Online einen Mitarbeiter des Ministers. Kapitalertrags-Steuern seien auf diese Weise nicht versteuert worden.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz zahlte dem anonymen Anbieter der Daten-CD circa vier Millionen Euro. Vor sechs Wochen sei ein großer Teil der Daten auch an Steuerbehörden die der anderen Bundesländer übergeben worden. Die Razzien vom Dienstag seien erst der Anfang. Die Aktion werde noch bis Ende dieses Jahres dauern. Steuerfahnder erwarten nun eine hohe Zahl von Selbstanzeigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...