Am Mittwoch hat die US-Notenbank sich mit großspurigen Äußerungen und Ankündigungen auffällig zurückgehalten: Bloß die Märkte nicht wieder nervös machen. Vorsichtig wurde die aktuelle Situation der amerikanischen Wirtschaft angesprochen, und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass sich an der aktuellen Geldpolitik so bald nichts ändern wird.
Die amerikanische Wirtschaft habe im ersten Halbjahr nur in einem „bescheidenem Tempo“ zugenommen, so die Fed. Zwar habe sich der Arbeitsmarkt verbessert, aber die Arbeitslosenquote bleibe erhöht. Die Wohnungswirtschaft könnte von den steigenden Hypothekenzinsen geschwächt werden und die „Fiskalpolitik bremst das wirtschaftliche Wachstum“. Derzeit wird mit einer Jahres-Wachstumsrate von 1,7 Prozent gerechnet.
Ursprünglich hatte Bernanke angekündigt, dass Anleihekauf-Programm der Fed langsam zurückzufahren, sobald es vor allem auf dem Arbeitsmarkt zu Verbesserungen kommt. Die Reaktion der Märkte viel äußerst schlecht aus, für sie würde das bedeuten, weniger billiges Geld zum spekulieren zu erhalten. Als dann die EZB und die Bank of England davon sprachen, ihre Geldpolitik in den kommenden Monaten nicht wieder anzuziehen - vor alle, den Leitzins niedrig zu halten und eventuell sogar noch einmal zu senken - schwächte Bernanke seine Äußerungen wieder etwas ab.
Umso genauer wird er am Donnerstag auch nach Frankfurt schauen. Dann trifft sich der EZB-Rat wieder und eine weitere Senkung des Leitzins ist nicht ausgeschlossen. Der IWF zumindest stellt diese Forderung an Draghis Bank in regelmäßigen Abständen (hier).