Finanzen

Bank für Internationalen Zahlungsausgleich beobachtet Ruhe vor dem Sturm

Lesezeit: 1 min
21.01.2013 12:14
Wirtschaftsexperte William White befürchtet eine Eskalation des gloablen Währungskrieges, weil die Märkte wegen der Zentralbank-Manipulationen zu politischen Märkten geworden sind. Der Versuch, die Schulden durch Inflation zu bekämpfen, führt zum unkontrollierten Anwachsen der Staatsschulden und neuen Kreditblasen.
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich beobachtet Ruhe vor dem Sturm

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Künftiger SPD-Innenminister von Staatsanwaltschaft wegen Untreue angeklagt

Die japanische Regierung Shinzo Abes will durch eine expansive Geldpolitik den Yen weiter in Richtung Abgrund abwerten (mehr hier). Ein Inflationsziel von zwei Prozent wurde kürzlich beschlossen. Das soll den Yen im Verhältnis zum Dollar weiter schwächen und somit die japanische Wirtschaft beflügeln.

Auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) pumpt seit Jahren Geld in den Markt (hier), um die Banken mit Liquidität auszustatten und das stabile Verhältnis zum Yen aufgrecht zu erhalten. Auch in Europa (hier) läuft die Gelddruckmaschine seit geraumer Zeit auf Hochtouren (hier).

Durch diesen Währungskrieg sieht Wirtschaftsexperte und Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, William White, das globale Finanzsystem vor einem „gefährlichen“ Umbruch (hier). Die Staatsschulden in den USA und Japan werden weiter steigen, neue Kreditblasen werden sich herausbilden und Fehlinvestitionen werden zu Pleitewellen führen. Vor allem die Immobilienmärkte vieler Länder hätten sich „noch nicht erholt“, sagte White in einem Interview mit der NZZ.

Warum es angesichts der Kombination von manipulierten Märkten und Schuldenspirale noch nicht gekracht hat, erklärt White damit, dass die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich offenbar so etwas beobachtet wie die Ruhe vor dem Sturm. Die derzeitige Ruhe auf den Finanzmärkten sei nur durch „völlig verunsicherte“ Anleger zu erklären. Die Spielregeln ändern sich fast täglich, daher warten Anleger auf die nächste große Ankündigung der EZB oder den nächsten Bailout durch die EU, um zu wissen, wie es weiter geht und wo sie ihr Geld entsprechend sinnvoll anlegen können. „Die Märkte sind zu politischen Märkten geworden. Sie sind so seltsam, dass die Preise und Kurse die fundamentalen ökonomischen Fakten in keiner Weise widerspiegeln“, so White.

Deutschland sieht White im Vergleich zu den anderen großen Industriestaaten mit einer relativ guten Chance, gestärkt aus der Krise hervorzutreten. Aufgrund seiner niedrigen Staatsverschuldung und seinen „beachtlichen Auslandsvermögen“, könne Deutschland es sich nun erlauben, intensiv in die eigene Infrastruktur zu investieren, um sich somit neue Vermögenswerte zu schaffen, die der Wirtschaft zusätzlichen Nutzen bringen.

Weitere Themen:

Geheimoperation: US-Truppen sind seit Jahren in Mali aktiv

Nach Blutbad: Firmen in Nordafrika nervös

Kreislauf des Todes: Das große Geschäft mit dem Hunger

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Bundesumweltamt will Auto-Fahrer für Haushaltskrise zahlen lassen
05.12.2023

Die Ampel kann ihre Haushaltskrise sofort beheben, wenn sie verschiedene Subventionen für den Automobilsektor abschafft, sagt...

DWN
Politik
Politik Neuer Pisa-Schock: Deutschland wird nach unten durchgereicht
05.12.2023

Die neuesten Ergebnisse der Pisa-Bildungsstudie zeigen: aus dem einstigen Land der Dichter und Denker ist ein ernster Problemfall geworden.

DWN
Politik
Politik Reifenhersteller Michelin schließt deutsche Werke
05.12.2023

Nachdem bereits der Konkurrent Goodyear Werksschließungen angekündigt hatte, folgt jetzt Michelin. In Deutschlands Autobranche schlägt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Studie: 300.000 Firmen in Deutschland von Insolvenz bedroht
05.12.2023

Eine Untersuchung des Informationsdienstleisters CRIF bringt Alarmierendes zutage: Etwa 300.000 Unternehmen haben in Deutschland ein...

DWN
Technologie
Technologie LNG-Flüssiggas: Terminals als Lichtblick am deutschen Energie-Horizont
05.12.2023

Das waren noch die raren Tage des Ruhms, als der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sich erfolgreich als Krisen-Manager in Szene...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Immobilien
Immobilien Strandimmobilien: Eine attraktive Investmentchance?
05.12.2023

Wenn der Sommer wieder in Sicht ist, könnte der Kauf eine Strandimmobilie als Investment verlockend sein. Doch Interessenten müssen gut...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...