Politik

Angst vorm Bürger: US-Regierung verbietet 3D-Waffen

Lesezeit: 1 min
11.05.2013 00:27
Die Pläne für 3-D-Waffen müssen aus dem Internet entfernt werden. Dies hat die US-Regierung angeordnet. Sie versucht, das staatliche Gewaltmonopol aufrechtzuerhalten. Doch die 3-D-Pläne sind schon weltweit verfügbar.
Angst vorm Bürger: US-Regierung verbietet 3D-Waffen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Militär  
USA  

Die US-Behörden haben der Organisation Defense Distributed die Verbreitung von Plänen für 3D-Waffen im Internet untersagt. Cody Wilson, der Chef von Defense Distributed hat es sich zum Ziel gesetzt, mithilfe von 3D-Druckern alle Waffenverbote zu umgehen. Jeder Bürger soll in die Lage versetzt werden, selbständig und anonym Handfeuerwaffen herzustellen.

Die dreidimensionalen Pläne für die Waffe mit dem Namen Liberator können aus dem Internet gezogen werden. Mithilfe moderner 3D-Technik kann man die Waffen dann zuhause ausdrucken. Diese haben keine Seriennummer und sind den Behörden nicht bekannt (mehr hier).

Nun ist das US-Außenministerium eingeschritten, berichtet Forbes. Es fordert von Wilson, dass die 3D-Pläne von seiner Webseite Defcad.org entfernt werden. Das Ministerium begründet das Verbot mit den US-Export-Regulierungen:

Es ist gesetzeswidrig, Verteidigungs-Artikel (…) zu exportieren, ohne zuvor die nötige Berechtigung des Direktoriums zur Kontrolle der Verteidigungshandels (DDTC) einzuholen. Bitte beachten Sie, dass die Weitergabe (einschließlich der mündlichen und visuellen Weitergabe) oder der Transfer technischer Daten an Ausländer, ob in den USA oder im Ausland, als Export betrachtet wird.

Und da auch Ausländer im Internet unterwegs sind, müssten die Waffen-Pläne aus dem Netz entfernt werden. Cody Wilson sagte, er werde dieser Aufforderung des Außenministeriums nachkommen. Er bemüht sich, nicht in Konflikt mit dem Gesetz zu geraten. Auf seiner Webseite wurde daher bereits im Januar ausdrücklich vor dem Ausdrucken der 3D-Waffen gewarnt. Dies könne ein Verbrechen darstellen.

Doch auch wenn Wilson die 3D-Pläne nun von seiner Webseite entfernt, verschwinden diese nicht aus dem Internet. Denn der gesamte Datensatz für den Liberator ist bereits 100.000-mal heruntergeladen worden. Überall in der Welt werden die Pläne verfügbar gemacht - durch Filesharing-Sites und ihre Netzwerke.

Ein 3D-Drucker ist in den USA für 1.299 Dollar (1.000 Euro) erhältlich. Er kann online bestellt werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...