Politik

Militärputsch in Ägypten droht: General stellt Regierung Ultimatum

Das Militär schaltet sich in die Staatskrise Ägyptens ein. Ein hochrangiger General sagte, dass die Aufstände Ausdruck des Volkswillens seien, dem sich die Regierung zu beugen habe. Die Armee erwägt offenbar, die Macht in Ägypten zu übernehmen.
01.07.2013 17:54
Lesezeit: 1 min

Sollte die Regierung um Präsident Mohammed Mursi nicht binnen 48 Stunden den Forderungen des Volkes entsprochen haben, will das Militär einschreiten. General Abdel Fattah al-Sisi sagte, die landesweiten Aufstände in Ägypten seien ein „beispielloser Ausdruck des Volkswillens“, berichtet die FT. Damit sind die Ausschreitungen schlimmer als bei dem Sturz von Husni Mubarak 2011.

Die Ausschreitungen am Sonntag, an dem über eine Million Ägypter auf den Straßen gegen Präsident Mursi demonstrierten, forderten mindestens 16 Tote und über 780 Verletzte. Der Hauptsitz der Muslimbruderschaft wurde gestürmt und in Brand gesetzt (mehr hier). Mittlerweile haben vier Minister aus Mursis Kabinett dem Aufruf des Volkes gefolgt und sind zurückgetreten.

Mit der Ankündigung des Militärs sind die Tage Muhammed Mursis als Regierungschefs gezählt. Die Wut der Demonstranten richtet sich vor allem gegen ihn. Die wirtschaftliche Situation in Ägypten ist angespannt. Das politische System ist korrupt.

Ein Sprecher Mursis sagte, der Präsident werde nicht zurücktreten, sondern suche den Dialog mit dem Volk: Mursi habe „Fehler gemacht und ist dabei, diese Fehler zu korrigieren.“ Sollte ihm das nicht binnen 48 Stunden gelingen, droht Ägypten erneut ein Militärputsch.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...