Die französischen Streitkräfte haben am Freitag einen Militäreinsatz in Mali gestartet (mehr hier). Dabei handelte es sich vor allem um Luftschläge, bei denen mehr als hundert Menschen getötet worden sein sollen. Der französische Präsident Francois Hollande hatte den Einsatz am Freitag damit begründet, dass islamische Extremisten im Land bekämpft werden müssten, um europäische Interessen zu schützen.
Während Hollandes‘ Ankündigung, in Mali einzugreifen, wurde dort ein französischer Hubschrauberpilot bei einem Einsatz beinahe getötet. Dies war die erste Erniedrigung für das französische Militär. Doch noch peinlicher verlief am Samstag der Versuch, eine Geisel in Somalia zu retten: Die Geisel und mindestens zwei französische Soldaten wurden dabei getötet und blieben zurück.
Und auch in Mali zeichnet sich für das französische Militär ein Misserfolg ab. Trotz intensiver Bombenangriffe durch die französische Luftwaffe haben die Islamisten sich weiter ausgebreitet, zitiert AP französische und malische Behörden. Die Aufständischen hätten einen Militärstützpunkt in Zentralmali nach heftigen Kämpfen mit der malischen Armee überrannt.
Bevor Frankreich in den Konflikt eingriff, waren die Rebellen 680 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt, jetzt beträgt die Entfernung nur noch circa 400 Kilometer. Frankreich wolle nun afrikanische Staaten in den Krieg einbeziehen, die Truppen nach Mali senden sollen. Bisher gab es Versprechungen, jedoch noch keine Truppenbewegungen, so AP.
Der französische Radiosender Europe 1 sendete ein Interview mit Omar Ould Hamaha, einem Rebellenführer, dessen Bewegung einen Teil im Norden Malis kontrolliert. Er forderte die Franzosen heraus, sie sollten „runter auf den Boden kommen, wenn sie richtige Männer sind“. Frankreich habe „die Tore zur Hölle geöffnet“, es sei in eine Falle getappt, die „gefährlicher ist als Irak, Afghanistan oder Somalia“, so der Rebell.