Politik

Monti-Reformen eine Farce: Italien entdeckt Milliarden-Budgetloch

Lesezeit: 1 min
20.01.2013 02:12
Italiens Rechnung geht nicht auf. Die Steuereinnahmen bleiben aus und die Kosten für die Arbeitslosigkeit steigen Der Engpass im italienischen Staatshaushalt beträgt etwa neun Milliarden Euro. Das Sparziel für 2013 ist in weite Ferne gerückt.
Monti-Reformen eine Farce: Italien entdeckt Milliarden-Budgetloch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Krise ist nach Italien zurückgekehrt. Die Parlamentswahlen in Italien Ende Februar werden Aufschluss darüber geben, ob die Sparpolitik Mario Montis fortgesetzt oder ein neuer Kurs eingeschlagen wird, um Italien aus der Krise zu manövrieren. Trotz aller Sparankündigungen Montis fehlen dem Staat einem Bericht von Bloomberg zufolge für das laufende Jahr neun Milliarden Euro. Diese Tatsache zeigt, dass Montis Sparkurs eine Farce war, bestehend aus Ankündigungen und Versprechungen, um die Märkte ruhig zu stellen.

Den Großteil dieses Betrages, etwa acht Milliarden, benötigen die italienischen Behörden, um ihre Sozialversicherungskosten zahlen zu können. Die Arbeitslosigkeit verursacht Mehrkosten, die die Italiener bislang nicht auf der Rechnung hatten. Arbeitslose zahlen auch keine Steuern, der Rest des Fehlbetrages wird also für die leeren Staatskassen benötigt. Neue Schulden scheinen unausweichlich.

Zudem hat die italienische Regierung ihre Wirtschaftsprognose nach unten korrigiert: Italiens Wirtschaft wird dieses Jahr um einen Prozentpunkt schrumpfen. Der Ausblick ist negativ, die Binnennachfrage schwach.

Der neuen Regierung bleiben dabei nicht viel Möglichkeiten, um die Lücke zu füllen. „Neue Steuererhöhungen würden jedoch die Menschen noch mehr belasten und der Konsumbereitschaft weiter schaden," sagte Finanzsekretär Gianfranco Polillo.

Der einzige Weg aus diesem Dilemma besteht in der Privatisierung der staatlichen Vermögenswerte. Nur so könnte Italiens Schuldenberg in Höhe von zwei Billionen Euro nach und nach abgebaut werden. Dazu gebe es keine Alternative, sagte Polillo.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...