Schäuble und die EU haben in den vergangenen Tagen mehrfach betont, dass Zypern selbst die Zwangsabgabe ins Spiel gebracht hat. Der zypriotische Präsident Anastasiades hingegen sprach davon, dass man das Land beim Treffen am vergangenen Wochenende eigentlich schon vor vollendete Tatsachen gestellt hatte (hier). Nun bekommt er Rückhalt aus Malta.
Der maltesische Finanzminister Edward Scicluna schreibt in einem Artikel der Times of Malta, dass dem zypriotischen Finanzminister beim Treffen der Eurogruppe quasi die „Pistole an den Kopf“ gesetzt wurde. „Es gibt nichts unwürdigeres als der Anblick einer bankrotten Person, die um Hilfe bettelt“, schreibt Scicluna. Nach zehn Stunden seien Körper und Seele des zypriotischen Ministers so erschöpft gewesen, dass er dem Abkommen zustimmte. „Als das geschehen war, forderte Schäuble sofort, alle Überweisungen von und zu den zypriotischen Banken unverzüglich einzustellen“, ergänzt der maltesische Finanzminister.
Zypern ist demnach Scicluna zufolge nicht nur ein außergewöhnliches Beispiel im Hinblick auf die geforderte Zwangsabgabe. Vielmehr zeige der Fall Zypern, „wie ein kleiner EU-Mitgliedsstaat im Mittelmeer behandelt wird, wenn er aufgrund einer unglücklichen Wende auf die Hilfe seiner Partner-Mitgliedsstaaten angewiesen ist“, so Scicluna.