Zypern will einer Reuters-Meldung zufolge alle Bank-Guthaben über 100.000 Euro mit 25 Prozent rasieren. Finanzminister Michael Sarris sagte am Samstagmittag, es gäbe gute Fortschritte in den Verhandlungen mit der Troika.
Die "Men in Black" sind in Nikosia, um mit der Regierung eine Grundlage für einen Deal zu finden. Die Finanzminister der Euro-Gruppe werden sich am Montag treffen, um zu entscheiden, ob der Deal ihren Vorstellungen entspricht.
In der Diskussion ist auch, die Zwangs Abgabe nur bei der Volksbank von Zypern zum Einsatz zu bringen. Dort sollten die größten Guthaben liegen. Die Politiker wollen die Laiki-Bank verschonen. Zum einen, weil es die Bank der kleinen Sparer ist. Zum anderen, weil die Laiki gestern zur Aufspaltung freigegeben wurde (hier). Die Politik in Nikosia fürchtet, dass ein Bank-Run auf die Laiki den ganzen schönen Rettungs-Plan über den Haufen werfen könnte.
Die Laiki soll in eine normale und in eine Bad Bank aufgespalten werden. Wenn die Sparer am Dienstag einen Bank-Run veranstalten, dann könnte das Konzept scheitern: Zypern stünde dann mit einer "Bad Bank" und einer "Dead Bank" da.
Allerdings wird erwartet, dass Zypern die am Freitag beschlossenen Kapitalverkehrs-Kontrollen rigide umsetzen wird: Ein Bank Run ist dann faktisch ausgeschlossen, weil die Möglichkeiten von Behebungen und Transaktionen extrem limitiert sind.
Das einzige, was die Bürger dann noch machen können: Sie können die Einrichtung in den Bank-Filialen zertrümmern. Dafür können sie sich jedoch nichts kaufen.
Supermärkte melden unterdessen, dass sie nur noch Vorräte für zwei bis drei Tage haben. Auch sie können wegen der Bank-Sperre nichts kaufen. Mehrere Ketten haben an die Regierung appelliert, eine Lösung zu finden, damit ab Dienstag die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden kann.